König Abdullah von Saudiarabien ist tot und die Debatte über sein Erbe entbrannt. War er Reformer oder Bewahrer? Eines ist sicher: Gegen die Königin von England zog er den Kürzeren, wie eine Begebenheit aus dem Jahr 1998 belegt.
Damals besuchte der saudische Monarch, technisch noch Kronprinz, die englische Königin in ihrer Sommerresidenz im schottischen Balmoral. Nach dem Mittagessen schlug sie vor, Abdullah das Anwesen zu zeigen. Nach anfänglichem Zögern willigte er ein. Die königlichen Land Rovers fuhren vor und der Araber nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Was er nicht ahnte: Elizabeth II. höchstpersönlich steuerte das Fahrzeug.
Frauen dürfen in Saudiarabien nicht Auto fahren, und der Kronprinz war in seinem Leben noch nie von einer Frau chauffiert worden. Schon gar nicht von einer, die ihr Handwerk im Krieg gelernt hat.
Elizabeth II. fuhr schnell und die Wege waren schmal – dem hohen Gast wurde sichtlich unwohl. Über seinen Dolmetscher auf dem Rücksitz bat er die Königin, langsamer zu fahren und sich auf die Strasse zu konzentrieren.
Wers nicht glaubt, schaue sich folgendes Video an. Ja, die Monarchin fährt zügig.
Die Geschichte stammt vom ehemaligen britischen Botschafter in Saudiarabien, Sir Sherard Cowper-Coles, der in einer Privataudienz mit der Queen davon erfuhr und sie später in den Medien ausplauderte. Anlässlich von Abdullahs Ableben ist sie einem findigen Twitterer wieder eingefallen.
An anecdote about Queen Elizabeth tweaking #KingAbdullah that makes me almost lament Thomas Paine pic.twitter.com/9wxgFX0wwS
HT @OKnox
— Peter W. Singer (@peterwsinger) 23. Januar 2015
(kri)