Der neue Chef der afghanischen Taliban, Mullah Achtar Mansur, hat in seiner ersten Audiobotschaft die islamistische Bewegung zur Einheit aufgefordert. «Wir müssen uns alle um die Bewahrung von Einheit bemühen», sagte Mansur in der am Samstag ausgestrahlten Botschaft.
«Eine Spaltung in unseren Rängen wird nur unsere Feinde zufriedenstellen und uns weitere Probleme bereiten», sagte er. Die Taliban hatten Mansur laut einer Mitteilung vom Freitag offiziell zum Nachfolger des langjährigen Anführers Mullah Omar bestimmt.
Am Vortag hatten sie Omars Tod bestätigt, der sich nach Angaben der afghanischen Regierung bereits vor mehr als zwei Jahren ereignete.
Die Ernennung Mansurs zum neuen Anführer ist innerhalb der Taliban aber nicht unumstritten. Seine Ernennung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Taliban einen internen Richtungsstreit führen und die Gruppe Konkurrenz durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erhält.
Widerstand erhält Mansur vor allem von einigen Mitgliedern der Quetta-Schura, dem Führungsgremium der Taliban, die Pakistan vorwerfen, zu viel Einfluss auf die Gruppe zu nehmen. Mansur verbrachte in dem Nachbarland Teile seines Lebens.
Mansur gilt zudem als moderat, pragmatisch und als Unterstützer der jüngst aufgenommenen Friedensgespräche mit Kabul. Experten gehen deshalb davon aus, dass der Friedensprozess unter Mansur gestärkt wird.
Allerdings gibt es mehrere Taliban-Vertreter, die die Friedensgespräche kritisch sehen. Mehrere Taliban-Kommandanten stellten die Legitimität der Gespräche zuletzt offen in Frage. (sda/afp)