Ein Soldat der US Marines ist am Dienstag von einem philippinischen Gericht in Olongapo City des Totschlags eines Transmenschen für schuldig befunden worden. Joseph Scott Pemberton hatte Jennifer Laude im vergangenen Jahr angesprochen: Als er beim Oralverkehr feststellte, dass es sich um einen Transmenschen handelte, würgte und erschlug er nach Überzeugung der Richter Jennifer, die an den Folgen starb.
Nun muss der Amerikaner für sechs bis zwölf Jahre hinter Gitter. «Für uns ist das nicht gerade ein Sieg», sagte Malou Laude, die Schwester des Opfers, der Nachrichtenagentur Reuters. «Wir hatten eine Verurteilung wegen Mordes erwartet, doch nun ist es ein Totschlag. Wir sind nicht zufrieden mit dem Urteilsspruch.» In diesem Falle hätte dem Angeklagten eine Haftstrafe zwischen 20 Jahre und lebenslänglich geblüht.
Der Fall hatte auf den Philippinen für viel Aufsehen gesorgt: Demonstranten forderten vor dem Gericht mit Schildern «Gerechtigkeit für das philippinische Volk» und «Sperrt Pemberton auf den Philippinen ein». Die Tat hatte die Debatte um die Präsenz von US-Soldaten in dem asiatischen Land neu entfacht und für politische Spannungen gesorgt.
(phi)