Im Istanbuler Viertel Gazi ist es am dritten Tag in Folge zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Anwohnern gekommen. Ein Polizist sei in der Nacht zu Montag an den Folgen seiner Verletzungen gestorben, berichtete der Sender CNN Türk. Unbekannte hätten zuvor bei einer Razzia auf den Beamten geschossen.
Die Online-Zeitung «Radikal» meldete, weitere Zusammenstösse habe es am Sonntag bei einer geplanten Beerdigung für einen Mann gegeben, der am Freitag während einer Polizeirazzia getötet worden war. Die Polizei habe Tränengas vor dem Gebetshaus (Cemevi) der religiösen Minderheit der Aleviten eingesetzt. Das Viertel Gazi gilt als Hochburg linksradikaler Gruppen wie der DHKP-C.
Unterdessen gingen die Razzien gegen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der verbotenen Arbeiterpartei PKK weiter. Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag, im westtürkischen Bursa seien 16, im südosttürkischen Adiyaman 13 mutmassliche Anhänger einer Jugendorganisation der PKK festgenommen worden.
In der Hauptstadt Ankara seien 15 mutmassliche IS-Anhänger in Gewahrsam genommen worden. Nach Angaben von Anadolu wurden seit dem Start der Grossrazzien gegen IS und PKK am Freitag 851 Menschen festgenommen. Unklar blieb, wie viele davon für ihre IS-Anhängerschaft. (wst/sda/dpa)