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Gericht in Kairo verurteilt 75 Islamisten zum Tode

An opponent of Egypt's ousted President Mohammed Morsi burns a poster with his photo on it and Arabic that reads, "yes to bringing back democracy and true freedom, yes to legitimacy, we are  ...
2013 wurde der islamistische Präsident Ägyptens, Mohammed Mursi, gestürzt. Einigen seiner Anhängern wird jetzt der Prozess gemacht.Bild: AP

Gericht in Kairo verurteilt 75 Islamisten zum Tode

Es ist ein Massenprozess mit weit über 700 Angeklagten: Die Justiz in Ägypten geht gegen die Muslimbrüder und kritische Journalisten vor. Amnesty International bezeichnet den Prozess als «groteske Parodie einer Justiz».
28.07.2018, 15:3228.07.2018, 16:47
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Ein Gericht in Kairo hat 75 Islamisten in einem Massenprozess zum Tode verurteilt. Die Mitglieder der verfolgten Muslimbrüder sollen für ihre Teilnahme an blutigen Protesten in Ägypten nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 bestraft werden.

Die Richter überstellten das Urteil am Samstag zur Prüfung an den Grossmufti. Dessen Entscheidung ist nicht bindend, er bestätigt aber in der Regel das Urteil.

Im Juli 2013 wurde Mursi nach Massenprotesten gegen seine autoritäre Herrschaft vom Militär unter dem jetzigen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi gestürzt.

Wochenlange Massenproteste der Muslimbrüder führten zu dem blutigsten Tag in der jüngeren Geschichte Ägyptens: Beim gewaltsamen Sturm der Protestcamps durch die Sicherheitskräfte starben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge mindestens 817 Menschen. Die autoritäre Nachfolgeregierung Al-Sisis verfolgt die Muslimbrüder als Terroristen.

Unter den am Samstag Verurteilten, denen unter anderem Mord und das Abhalten einer bewaffneten Versammlung vorgeworfen wird, sind die beiden Muslimbrüder-Anführer Issam al-Irian und Mohammed al-Beltagui. Nach der Berücksichtigung der Meinung des Grossmuftis will das Gericht am 8. September erneut zusammenkommen, um das endgültige Urteil zu sprechen. Dieses kann angefochten werden.

«Groteske Parodie einer Justiz»

Die Verurteilungen sind Teil eines Massenprozesses, der 739 Angeklagte umfasst und den Amnesty International vergangenen Monat als «groteske Parodie einer Justiz» bezeichnete. Über die meisten Angeklagten fällten die Richter am Samstag jedoch kein Urteil, sondern verschoben es ebenfalls auf den 8. September.

Unter den Beschuldigten sind weitere Islamisten, unter anderem ihr Vorsitzender Mohammed Badie, allerdings auch andere Angeklagte wie der Fotograf Mahmud Abu Seid.

Der Journalist Seid, bekannt unter dem Namen Schaukan, sitzt seit 2013 in Haft, als er von dem Massaker der ägyptischen Sicherheitskräfte in Kairo berichtete. Die Uno bezeichnet seine Festnahme als willkürlich, seine Behandlung stehe im Widerspruch zu den Menschenrechten. Im April erhielt er den Journalistenpreis der Uno-Kulturorganisation Unesco. (sda/dpa)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dding (@ sahra)
28.07.2018 17:09registriert Juni 2017
Die Todesstrafe ist und bleibt ein barbarischer Akt.

Trotzdem muss man sagen, was in der Türkei scheiterte, ist in Ägypten gelungen.
Es wurde die Machtübernahme durch Islamistische Fanatiker verhindert.
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