Der nationale Katastrophenschutz in Papua-Neuguinea befürchtet mindestens 2000 Tote nach dem verheerenden Erdrutsch vom Freitag. Dies geht aus einer Mitteilung der Regierungsbehörde hervor, die der Nachrichtenagentur DPA am Montag vorlag.
Rettungskräfte kämpfen nach dem verheerenden Erdrutsch im abgelegenen Hochland von Papua-Neuguinea verzweifelt darum, noch Überlebende aus den Erd- und Gesteinsmassen zu bergen.
Die Hauptstrasse in die Region sei komplett blockiert, heisst es in dem Schreiben des Katastrophenschutzes weiter, das an die Vereinten Nationen in der Hauptstadt Port Moresby gerichtet war.
«Wir können nur hoffen, dass wir in der kurzen Zeit, die uns bleibt, zumindest dazu beitragen können, noch mehr Leben zu retten», zitierte der australische Sender AAP am Montag Serhan Aktoprak, Missionschef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in dem Inselstaat.
«Dreieinhalb Tage nach dem Erdrutsch sind die Chancen aber sehr gering.» Die Rettungsbemühungen seien sehr schwierig, weil es noch immer gefährliche Steinschläge gebe und unter den Trümmern zudem Wasser fliesse. Auf Videos aus dem Katastrophengebiet waren Menschen zu sehen, die barfuss und nur mit Schaufeln versuchten, Angehörige und Freunde unter den riesigen Geröllmassen zu finden.
Aktoprak hatte am Sonntag mitgeteilt, dass mindestens 670 Tote befürchtet würden. Die meisten Häuser seien sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll begraben worden. Das Dorf Yambali in der isoliert liegenden Provinz Enga wurde den Angaben zufolge komplett von dem Erdrutsch verschüttet. Die Anwohner schliefen, als in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) plötzlich ein halber Berg zu Tal stürzte.
Australien bot dem nördlich gelegenen Nachbarstaat Hilfe an. Verteidigungsminister und Vize-Premier Richard Marles sagte am Montag dem australischen Sender ABC, Regierungsbeamte stünden schon seit Freitag mit Amtskollegen in Papua-Neuguinea in engem Kontakt, um über die Art der Unterstützung zu beraten. Hilfskräfte könnten wegen der Abgeschiedenheit der Region wahrscheinlich nur aus der Luft eingeflogen werden.
«Dies ist eine absolute Tragödie», betonte Marles.
(rbu/sda/dpa)