Italien ist vom Coronavirus besonders stark betroffen.Bild: AP
14.03.2020, 21:0115.03.2020, 14:23
In den sozialen Netzwerken wird seit Tagen und Wochen gepostet, was das Zeug hält. Bilder, Videos, Tipps, Zeitungsartikel, Kritik – die Menschen sind zuhause und haben Zeit.
Der Post des Italieners Giovanni Locatelli auf Facebook unterscheidet sich jedoch von den Millionen von anderen Inhalten, die derzeit aufrufbar sind.
Locatelli, in der Nähe von Bergamo im Norden Italiens wohnhaft, hat ein Video hochgeladen, das ihn beim Blättern durch die Todesanzeigen in einer Lokalzeitung zeigt. Diverse Medien haben es veröffentlicht.
«Guten Tag, liebe Freunde. Ich mache das, um euch eine Idee davon zu geben, wo wir stehen. ‹L’Eco di Bergamo› von Sonntag, 9. Februar. Eine Seite und eine halbe. Und nun schauen wir mal in ‹L’Eco di Bergamo› von heute, Freitag, 13. März. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Neun. Und zehn. ‹Eine einfache Grippe.› Danke.»
Das Ziel von Locatelli: Die Menschen davor zu warnen, das Coronavirus zu unterschätzen. Es scheint, als sei ihm dies gelungen. Das Video wurde tausendfach retweetet und kommentiert.
«Das hat mir ehrlich gesagt das Herz gebrochen. Sie sahen nicht viel älter aus, als meine Eltern. Und die Art und Weise, wie wir uns gegenüber älteren Menschen verhalten, als ob ihr Leben keine Rolle spielt, ist wirklich schockierend.»
«Danke, dass du dies mit uns geteilt hast.»
«Absolut erschreckend. Gott gebe all diesen armen Seelen Ruhe und bringe Trost für ihre Familien.»
«Das ist herzzerreissend und öffnet die Augen.»
(rst)
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