Nur fünf Tage nach dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust kommt diese absurde Meldung aus Deutschland: Im Bundesland Thüringen will der «Verein Freunde der Thüringer Bratwurst » (das ist wirklich kein Witz) das von eben jenem Verein getragene und bereits bestehende «1. Deutsche Bratwurstmuseum» auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald verlegen.
Das berichte die «Thüringer Allgemeine» und geht dabei gar nicht weiter auf die historische Bedeutung des Ortes ein. «Der Mühlhäuser [Eigentümer] möchte das Museum auf dem Gelände des einstigen B-Lagers am Mühlhäuser Stadtwald wieder aufbauen – und erweitern», heisst es in einem Bericht des Lokalblattes. Das Projekt werde vom Oberbürgermeister als touristisch hoch spannend angesehen, heisst es weiter.
Laut einem Bericht von «Spiegel online» bestätigte eine Sprecherin der Stadt Mühlhausen die Pläne. In dem Außenlager wurden demnach von September 1944 bis Februar 1945 etwa 700 jüdische Frauen hauptsächlich aus Ungarn und Polen gefangen gehalten.
Möglich sei der Umzug «Spiegel online» zufolge, weil das Gelände 2008 vom Bund an einen Investor verkauft wurde. Der wolle in den kommenden Jahren einen siebenstelligen Betrag in das Bratwurstmuseum stecken.
Nun sollen der Oberbürgermeister, die jüdische Landesgemeinde und die Stiftung Gedenkstätte Buchenwald gemeinsam überlegen, wie man mit dem Thema sensibel umgehen könne. (tam)