International
Deutschland

Neue Autobahnbrücke in Bayern stürzt teilweise ein – ein Toter

Neue Autobahnbrücke in Bayern stürzt teilweise ein – ein Toter

15.06.2016, 18:4516.06.2016, 15:08
Mehr «International»
Die eingestürzte Brücke bei Werneck.
Die eingestürzte Brücke bei Werneck.
Bild: EPA/DPA

Beim Einsturz von Teilen einer neuen Autobahnbrücke an der Autobahn A7 in Bayern ist am Mittwoch mindestens ein Bauarbeiter getötet worden. Sechs weitere Arbeiter kamen schwer verletzt in Spitäler, mehrere erlitten leichtere Verletzungen.

Eine Gruppe aus etwa 20 Bauarbeitern sei zusammen mit dem Strassenstück 20 Meter in die Tiefe gestürzt, erläuterte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken an der Unfallstelle nahe Werneck. Berichte über eine noch höhere Totenzahl wies der Sprecher zurück. Allerdings sei vorerst unklar, ob von den sechs Schwerverletzten einige in Lebensgefahr schwebten.

Ein Grossaufgebot an Rettungskräften suchte an der Unfallstelle zudem noch nach weiteren möglichen Opfern. Das etwa 40 Meter lange Brückenteil war auf eine Landstrasse gefallen, an der Unglücksstelle verlief laut dem Polizeisprecher zudem ein Fahrradweg.

Bild
Bild: EPA/DPA
Mehrere Bauarbeiter sollen ums Leben gekommen sein.
Mehrere Bauarbeiter sollen ums Leben gekommen sein.Bild: EPA/DPA

Es gebe keine konkreten Hinweise, dass sich noch jemand unter den Trümmern befinde. Es sei aber auch nicht auszuschliessen, dass sich im Moment des Absturzes jemand auf der Strasse oder dem Radweg befunden habe und von den schweren Trümmerteilen mit verschüttet worden sei, sagte der Polizeisprecher.

Unglücksursache noch unbekannt

Dem Sprecher zufolge arbeiteten die 20 Männer am Mittwoch auf dem Segment der derzeit im Bau befindlichen neuen Talbrücke Schraudenbach. Diese entsteht südlich des Autobahnkreuzes Schweinfurt-Werneck.

Wie der Polizeisprecher sagte, befanden sich die Arbeiter alle auf dem Segment, als dieses sich gelöst habe und aus ungeklärter Ursache in die Tiefe gestürzt sei und die Männer mitgerissen habe. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sicherte eine sorgfältige Aufklärung der zunächst noch völlig unklaren Unfallursache zu.

Schwerstarbeit für die Rettungskräfte.
Schwerstarbeit für die Rettungskräfte.
Bild: EPA/DPA

Herrmann entsandte seinen Innenstaatssekretär an die Unfallstelle. Der zur Innenministerkonferenz ins Saarland gereiste Minister gab die Zahl der Toten in einer Erklärung zunächst mit zwei an, korrigierte sich aber später wie die Polizei auf eins.

Am Unfallort war bis zum späten Mittwochabend eine Vielzahl an Rettungskräften im Einsatz – mit Ambulanzen, Einsatzwagen und auch mehreren Helikoptern sowie Trümmersuchhunden. Die Polizei richtete ein Info-Telefon für Angehörige ein.

Mehr zum Thema

Deutschland
AbonnierenAbonnieren

Die betroffene Talbrücke Schraudenbach ist etwa 50 Jahre alt und gilt als marode. Sie soll abgerissen und neu errichtet werden. Der Verkehr auf der A7 war vom Unfall nicht betroffen, da dieser noch auf der alten, parallel zum Neubau stehenden Brücke läuft.

(sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
teufelchen7
15.06.2016 19:20registriert November 2015
oje! wie konnte das passieren?! :-(
274
Melden
Zum Kommentar
12
«Israel wird die Hamas nicht zerstören»
Die israelische Armee hat einen Angriff auf die Stadt Rafah angekündigt. Sie will die verbliebenen Hamas-Kämpfer eliminieren. Nahost-Experte Andreas Krieg kritisiert die Pläne. Der Gaza-Streifen müsse sich selbst verwalten können, Israels Strategie der Gewalt sei nicht nachhaltig.

Herr Krieg, die israelische Armee plant eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens. Sie will so die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Wie realistisch ist es, dass Israel diese Offensive durchzieht?
Andreas Krieg: Sicher viel realistischer als noch vor ein paar Wochen.

Zur Story