International
Deutschland

Nervosität in Deutschlands Parteien: Jetzt greift Merkel die AfD an

Nervosität in Deutschlands Parteien: Jetzt greift Merkel die AfD an

06.03.2016, 20:3807.03.2016, 08:37
Mehr «International»

Eine Woche vor den Landtagswahlen in drei Bundesländern hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die rechtspopulistische Partei AfD am Sonntag scharf angegriffen. Auch Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel warnte vor den ökonomischen Folgen eines politischen Einflusses rechtspopulistischer Parteien.

«Die AfD ist eine Partei, die die Gesellschaft nicht zusammenführt und keine geeigneten Lösungen für die Probleme anbietet, sondern Vorurteile schürt und spaltet», sagte die CDU-Chefin der «Bild am Sonntag». Zugleich sprach sich Merkel für eine öffentliche Auseinandersetzung mit Vertretern der AfD aus.

Debatte über Umgang mit der Partei ausgelöst

AfD-Äusserungen zur Flüchtlingspolitik wie etwa zu einem möglichen Schusswaffengebrauch bei illegalen Grenzübertritten hatten eine Debatte über den Umgang mit der Partei ausgelöst.

Umfragen zufolge kann die AfD bei den drei Landtagswahlen am 13. März mit dem Einzug ins Parlament rechnen. AfD-Chef Jörg Meuthen wies Kritik zurück. Seine Partei mache «sehr klare Vorschläge, wie wir es haben wollen und nicht nur, wogegen wir sind». Die AfD wolle sich dauerhaft etablieren, auch im Bundestag, sagte Meuthen im Sender SWR.

Gabriel warnt vor falschen Versprechungen

Vizekanzler Gabriel warnte in der «Welt am Sonntag», Rechtspopulisten versprächen einen Weg zurück in eine Märchenwelt, in der sich das Wirtschaftsleben nur in den Grenzen der eigenen Nation abspiele.

«Ob Donald Trump, Marine Le Pen oder Geert Wilders – alle diese Rechtspopulisten sind nicht nur eine Gefahr für Frieden und Zusammenhalt, sondern auch für die ökonomische Entwicklung», sagte der SPD-Chef. Die AfD erwähnte Gabriel explizit nicht.

Nervosität in den Parteien

Vor den Wahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt macht sich bei den Parteien Nervosität breit. Landesweit verliert die Union einer Emnid-Umfrage für die «Bild am Sonntag» erneut einen Punkt. Nur noch 35 Prozent der Bürger würden derzeit CDU und CSU ihre Stimme geben.

Die SPD liegt unverändert bei 24 Prozent, die AfD bei 11 Prozent. Einen Zähler auf 10 Prozent legt die Linke zu. Auf diesem Niveau rangieren auch die Grünen. Die FDP bleibt bei 5 Prozent. (egg/sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
«Zombie-Droge»: Sierra Leone vernichtet Opioide und Chemikalien im Wert von 200'000 Dollar
In Sierra Leone ordnete die Regierung an, Chemikalien im Wert von 200'000 Dollar zu verbrennen. Der Grund: In der richtigen Mischung machen sie die Menschen zu «Zombies».

Sierra Leone verbrannte am Samstag Opioide und Chemikalien im Wert von 200'000 Dollar. Kriminelle wollten damit die synthetische Droge Kush herstellen, wie der nigerianische Channels TV berichtet. Erst vor zwei Wochen rief der Präsident Sierra Leones wegen der Droge den Notstand aus. Nachdem das westafrikanische Land Ebola und Corona besiegt hat, sieht es sich nun einer existenziellen Krise gegenüber.

Zur Story