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Elon Musk ruft indirekt zur AfD-Wahl auf – Deutschland reagiert

FILE - Tesla CEO Elon Musk attends the opening of the Tesla factory Berlin Brandenburg in Gruenheide, Germany, March 22, 2022. Germany's government rebuked X owner Elon Musk after he criticized t ...
Elon Musk.Bild: keystone

Musk ruft indirekt zur AfD-Wahl auf – das deutsche Aussenministerium reagiert prompt

Elon Musk äussert sich zunehmend politisch. Am Freitag teilte er einen Beitrag zur Rettung von Flüchtenden, in dem zur Wahl der deutschen Partei AfD aufgerufen wird.
30.09.2023, 18:5201.10.2023, 00:22
Charlotta Siemer / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Der Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk hat seine Internet-Plattform X (vormals Twitter) genutzt, um sich eine Woche vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen in die deutsche Politik einzumischen. Am Freitag teilte er ein Videoclip eines rassistischen X-Nutzers namens «Radio Genoa», in dem zur Stimmabgabe für die Rechtspartei AfD aufgerufen wird.

In dem Beitrag wird kritisiert, dass derzeit acht deutsche Schiffe von Nichtregierungsorganisationen Flüchtlinge und Migranten aus dem Mittelmeer aufnehmen würden, um sie nach Italien zu bringen. «Ist die deutsche Öffentlichkeit sich dessen bewusst?», schrieb Musk, der 158 Millionen Follower auf X hat. Das Auswärtige Amt reagierte prompt und schrieb auf Englisch: «Ja. Und man nennt es Leben retten».

Musk legte aber noch einmal nach und schrieb: «Ihr seid also wirklich stolz darauf. Interessant. Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass die Mehrheit der deutschen Öffentlichkeit dies befürwortet. Haben Sie eine Umfrage durchgeführt?» Wenn Deutschland grosse Mengen «illegaler Einwanderer» auf italienischen Boden transportiere, habe das «Invasions-Vibes».

Über das Thema hatte es in den vergangenen Tagen eine Auseinandersetzung zwischen den Regierungen in Rom und Berlin gegeben. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte in einem Brief an den deutschen Kanzler Olaf Scholz kritisiert, dass die deutsche Regierung Organisationen, die sich in Italien um Bootsmigranten kümmern, finanziell unterstützen will.

Rom betrachte dies als Einmischung in innere Angelegenheiten. Das deutsche Auswärtige Amt hatte im Gegenzug darauf verwiesen, dass damit ein Beschluss des Parlaments umgesetzt wird.

Milliardär äussert sich zunehmend politisch

Musk äussert sich in letzter Zeit zunehmend zu politischen Themen. Im Mai moderierte er den Start der republikanischen Präsidentschaftskampagne von Floridas Gouverneur Ron DeSantis auf X. Vergangene Woche traf er sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Der Milliardär hatte zudem am Donnerstag in der US-Einwanderungsdebatte Position bezogen und die texanische Grenze zu Mexiko besucht, um sich mit lokalen Politikern und Strafverfolgungsbehörden zu treffen und sich einen, wie er es nannte, «ungefilterten» Blick auf die Situation zu verschaffen.

Der gebürtige Südafrikaner verwies danach auf X auf seinen eigenen Status als Einwanderer in die USA und bezeichnete sich selbst als «extrem einwanderungsfreundlich». Er sprach sich für eine Begrenzung irregulärer Grenzübertritte und eine Ausweitung der legalen Einwanderung aus. Später fragte Musk auf X, warum sich die US-Politik mehr um die Ukraine als die Grenze der USA kümmere.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur SDA/DPA
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217 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stronghelga
30.09.2023 19:10registriert März 2021
Dieser Mann hat zunehmend geistige Aussetzer.
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Hoagie
30.09.2023 21:54registriert Oktober 2018
Lustig. Es sind doch genau Menschen wie die Familie Musk, die den Kontinent zu ihrem eigenen Vorteil gnadenlos ausgebeutet und die dortige Bevölkerung Arm gehalten haben. Eigentlich müsste man alle diese Flüchtlinge Typen wie Elon, die sich, direkt oder indirekt, in Afrika durch die Apartheid und/oder Sklaverei bereichert haben, vor die Villa stellen. Elon ist schliesslich nur dort wo er jetzt ist, weil sein Papa dort genau solche Menschen in einer Smaragdmine schuften liess.
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Gina3
30.09.2023 20:48registriert September 2023
Ich hatte nie Twitter
Kein Bedürfnis
Habe nicht X
Werde nie Tesla kaufen- er war nie ein Vorbild für mich.
Ich glaube, das effektivste und nachhaltigste wäre, ihn links liegen zu lassen. Ihn ignorieren bringt ihn sicher zur Weißglut.
Aber leider: zu viele trollern und trällern ihm hinterher. Unglaublich
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