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OpenAI macht einen eigenen Browser – mit intergriertem ChatGPT

OpenAI lanciert Webbrowser Atlas mit integriertem ChatGPT (22. Okt. 2025)
Um den KI-Browser zu verwenden, muss man bei OpenAI einen User-Account haben.Screenshot: watson

OpenAI lanciert Browser mit intergriertem ChatGPT – das solltest du wissen

Die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI fordert Google und Apple mit einem eigenen Webbrowser heraus. Vorerst gibt's diesen nur für Macs. Und es stellen sich Fragen bezüglich Datenschutz.
22.10.2025, 05:2922.10.2025, 09:54

Die Idee hinter dem neuen Browser namens Atlas ist, den KI-Chatbot ChatGPT in die Nutzung von Websites zu integrieren. So soll er den Inhalt einer Seite zusammenfassen oder verschiedene Artikel bei einem Online-Einkaufvergleichen, wie OpenAI bei der Ankündigung erläuterte.

Zugleich soll ChatGPT es einfacher machen, Dinge wiederzufinden, die man im Netz gesehen hat. OpenAI nennt als Beispiel, dass man ChatGPT bitten könne, die Halloween-Dekoration anzuzeigen, die man sich vergangene Woche angesehen habe.

Funktionen, bei denen ChatGPT eigenständig Aufgaben im Auftrag der Nutzerinnen und Nutzer erledigen kann – wie etwa eine Reise buchen – bleiben zahlenden Abokunden von OpenAI vorbehalten.

Für welche Geräte gibt es den Browser?

Der neue Browser steht ab sofort für Mac-User, respektive das Apple-Betriebssystem macOS, zum Download bereit. OpenAI-Chef Sam Altman verspricht, dass die Windows- und Mobilversionen «so schnell wie möglich» eingeführt werden sollen.

Was bietet Atlas?

Während des Livestreams erklärte OpenAI, dass Atlas über Funktionen verfügt, die Webnutzer mittlerweile von einem Browser erwarten: Tabs, Lesezeichen und Autovervollständigung. Durch die Integration mit ChatGPT sei der Chat nun überall im Browser verfügbar.

Das Vorstellungs-Video:

Der Startbildschirm eines neuen Atlas-Tabs soll die Einfachheit des Chrome-Suchfelds widerspiegeln. Ein Textfeld fordert Benutzer auf, «ChatGPT zu fragen oder eine URL einzugeben». Über eine ähnliche Oberfläche wie auf chatgpt.com können User auf ihren Chatverlauf oder verschiedene ChatGPT-Modelle zugreifen.

Und der Datenschutz?

Laut OpenAI lässt sich in den Browser-Einstellungen festlegen, auf welche User-Daten Atlas Zugriff haben soll. Standardmässig verwende OpenAI keine Atlas-Browserdaten zum Trainieren seiner KI-Sprachmodelle. Nutzerinnen und Nutzer können ihre Daten jedoch mit OpenAI teilen, wenn sie dies wünschen.

Das Online-Medium Axios wendet ein:

«Egal, welche Einstellungen man wählt, Atlas speichert immer noch mehr höchstpersönliche Daten an einem Ort.

Auch wenn dies heute kein grosses Problem darstellt, könnte es beispielsweise zu sehr zielgerichteter Werbung führen, sollte sich das Unternehmen dazu entschliessen, diesen Weg einzuschlagen.

Dies sind auch mehr Daten, die Regierungen oder Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung stehen könnten, wenn sie die Erlaubnis eines Gerichts oder einen anderen Zugriff erhalten.»
quelle: axios.com

Das Problem: Unvorsichtige und nicht auf Datenschutz bedachte Menschen teilen bereits ihre sensibelsten Gedanken und Informationen mit ChatGPT. Ähnlich, wie sie dies zuvor mit Google-Suchen getan haben.

Es wird sich zeigen, wie viele der (pro Woche) über 700 Millionen aktiven ChatGPT-Nutzerinnen und Nutzer bereit sind, ihren aktuellen Browser zugunsten eines weniger bewährten Konkurrenten aufzugeben.

Google stellt aktuell mit Chrome den weltweit meistgenutzten Webbrowser. Auch dort kommt mit Gemini bereits eine KI-Unterstützung zum Einsatz. Apples Konkurrenz-Software Safari hat vor allem auf iPhones eine starke Position. In den vergangenen Monaten starteten auch andere KI-Firmen eigene Webbrowser.

Quellen

(dsc/con)

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