Der Vulkanausbruch vor der Küste Tongas hat auch auf der anderen Seite des Pazifiks dramatische Auswirkungen: Die hohen Wellen – ausgelöst durch den Ausbruch – verursachten bei einer Raffinerie in Peru eine gewaltige Ölpest. Die peruanische Regierung sprach von einer «ökologischen Katastrophe».
Gemäss dem Aussenministerium schädigte der Ölteppich die Tier- und Pflanzenwelt in Schutzgebieten auf einer Fläche von insgesamt 18'000 Quadratkilometern.
Die Umweltschutzorganisation Oceana bat die Einwohner der betroffenen Küstenregion, bei der Suche nach hilfsbedürftigen Tieren mitzuhelfen.
Hacemos un llamado a los habitantes de #Ventanilla, Santa Rosa, Ancón, Aucallama y Chancay a mantenerse vigilantes patrullando y supervisando el litoral en sus distritos para reportar aves y mamíferos afectados que necesiten rescate y atención. @MinamPeru @SERNANP @Repsol pic.twitter.com/Ydw5pz2ZgK
— Oceana Perú 🌊🇵🇪 (@Oceana_Peru) January 19, 2022
Quelle des Öls ist ein Tanker des spanischen Ölkonzerns Repsol, der Rohöl in der Raffinerie La Pampilla entlud. Der hohe Wellengang führte demnach zur Katastrophe. Im Vorfeld gab es Tsunamiwarnungen im gesamten Pazifikraum aufgrund der unterseeischen Vulkanexplosion im 10'000 Kilometer entfernten Tonga.
Das Aussenministerium verlangte von dem spanischen Ölkonzern Repsol, für die von der Ölpest verursachten Schäden unverzüglich aufzukommen.
El derrame de petróleo de Repsol en Ventanilla, es el peor desastre ecológico ocurrido en Lima en los últimos tiempos, y ha ocasionado un grave perjuicio a cientos de familias de pescadores. Repsol debe resarcir este daño de manera inmediata.
— Cancillería Perú🇵🇪 (@CancilleriaPeru) January 19, 2022
Auf Twitter schrieb das Ministerium: «Dies ist die schlimmste Umweltkatastrophe, die sich in letzter Zeit in der Umgebung von Lima ereignet hat, und hat Hunderten von Fischerfamilien schweren Schaden zugefügt.»
Die peruanische Staatsanwaltschaft hat wegen des Vorfalls eine Untersuchung gegen eine Abteilung von Repsol eingeleitet.
Umweltminister Ruben Ramirez traf sich mit Vertretern von Repsol und teilte mit, dass nach Angaben des Unternehmens rund 6000 Barrel Öl ausgelaufen seien.
#Callao - Peru, Oil spill due #Tongaeruption seen by AMAZONIA-1 satellite on 18/Ja/2022. Natural color image; Contrast stretched to highlight oil on water; and manual delineation of the oil. ~20Km extension patch. Images freely available @inpe_mct https://t.co/gXkAaM7OuE pic.twitter.com/mi7zgBatA3
— Laercio Namikawa (@laercionamikawa) January 20, 2022
Die peruanische Aufsichtsbehörde für Investitionen in Energie und Bergbau (Osinergmin) kündigte in einer Erklärung an, dass sie die Schliessung eines der vier Terminals der Raffinerie angeordnet hat, bis die Ursachen des Lecks geklärt sind.
Peru opens probe of oil spill blamed on Tonga volcano and tsunami https://t.co/kWNYy5gT5b pic.twitter.com/L5QHnfGG9l
— Reuters (@Reuters) January 19, 2022
(jaw)