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Frankreich rätselt um Mobbing gegen im Jahr 2010 geborene Kinder

Frankreich rätselt um Mobbing gegen im Jahr 2010 geborene Kinder

17.09.2021, 13:5117.09.2021, 13:51
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FILE - In this Sept. 2, 2021, file photo, children sit in a classroom at school in Strasbourg, eastern France. Children across Europe are going back to school, with hopes of a return to normality afte ...
Werden attackiert: Schüler mit Jahrgang 2010.Bild: keystone

Mobbing und Stimmungsmache gegen Zehn- und Elfjährige haben in Frankreich Kritik und Verwirrung ausgelöst. Im Mittelpunkt der Debatte steht dabei der Hashtag #Anti2010, der sich gegen Kinder richtet, die 2010 geboren wurden.

Das Phänomen müsse man sehr ernst nehmen, sagte die Vorsitzende des Vereins E-enfance zum Schutz von Kindern im Internet, Justine Atlan, dem französischen Sender France Info am Freitag.

Mit dem Schuljahresbeginn Anfang September haben zahlreiche Kinder des 2010er-Jahrgangs am Collège angefangen. Medienberichten zufolge werden sie dort nun von älteren Mitschülerinnen und Mitschülern geärgert. In den sozialen Medien und besonders auf der Plattform TikTok werde ihnen auch gedroht.

Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer rief ältere Kinder nun dazu auf, die Neuen am Collège nett zu empfangen. Zu der Mobbingkampagne sagt er: «Das ist natürlich vollkommen dumm.» Als Gegenaktion rief er den Hashtag #BienvenueAux2010, also «Herzlich willkommen, 2010er», ins Leben. Schulen wurden vor dem Phänomen gewarnt.

Indes versucht Frankreichs ältere Generation die Ursprünge der Anfeindungen zu verstehen. Wie der französische Sender BFMTV berichtete, geht es dabei um das Computerspiel «Fortnite». Jüngere Spielerinnen und Spieler sollen sich dort nicht an einige Regeln gehalten haben, ältere nähmen ihnen das übel. Der Zeitung «Le Parisien» zufolge spielt auch ein Lied der jungen Sängerin «Pink Lily» eine Rolle.

In «Pop it Mania» singt das Mädchen unter anderem «Wir sind die Queens von 2010» und «2010 geboren und schon bei allen Trends dabei». Die Zeilen seien eine Anspielung auf die Streitereien in der Gamingszene, schrieb die Zeitung. Mit dem Videoclip seien die Anfeindungen auch ausserhalb der Szene Thema geworden. (aeg/sda/dpa)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bringyourlight
17.09.2021 14:13registriert März 2021
Ich werde alt.
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So en Ueli
17.09.2021 14:26registriert Januar 2014
WHAT THE FUCK? Wie krank ist das denn?
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Andre Buchheim
17.09.2021 15:00registriert November 2019
Welch geringe Gründe dem Menschen doch genügen, anderen Menschen Leid zuzufügen. Erschreckend, aber ein eindrückliches Beispiel, wie blind und irrational das Ego und die Wirrnis des Spiels mit den materiellen Erscheinungen uns machen können. Nicht blind mit den Augen, aber 'Herzblind'!
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