Drei Monate nach dem spektakulären Raubüberfall auf TV-Sternchen Kim Kardashian in Paris hat die französische Polizei 17 Verdächtige festgenommen. Die Verdächtigen wurden am Montagmorgen bei Razzien im Grossraum Paris und im Süden des Landes gefasst.
Die US-Realitydarstellerin war Anfang Oktober in einer Pariser Luxusresidenz überfallen worden. Bewaffnete Räuber fesselten und knebelten die heute 36-Jährige und sperrten sie ins Badezimmer ein.
Dann flohen sie mit Juwelen im Wert von neun Millionen Euro: einem vier Millionen Euro teuren Ring und einer Schatulle mit Schmuck im Wert von fünf Millionen Euro. Der Überfall während der Pariser Fashion Week sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Bei ihren Ermittlungen wertete die Polizei unter anderem in der Luxusresidenz gefundene DNA-Spuren aus. «Eine der Spuren passt zu einer Person, die wegen Einbrüchen polizeibekannt ist», sagte ein Ermittler am Montag. Der Mann gelte als grosse Nummer im Kriminellenmilieu.
Durch abgehörte Telefonate und Beschattungen ermittelte die Polizei die weiteren Verdächtigen, darunter auch mutmassliche Hehler und Mittelsmänner. Drei der 17 Festgenommenen sind Frauen. Polizeiangaben zufolge gibt es Verbindungen auch nach Belgien. Die Verdächtigen können 96 Stunden in Polizeigewahrsam festgehalten werden, bevor sie einem Haftrichter vorgeführt werden müssen.
Bei Durchsuchungen im Grossraum Paris und im Süden des Landes am Montagmorgen seien auch Geld und Dokumente sichergestellt worden, hiess es in Medienberichten. Die Operation sei von der Polizei-Spezialeinheit BRB geleitet worden. Diese ist unter anderem für Ermittlungen bei bewaffneten Raubüberfällen zuständig.
Nach dem Raubüberfall war Kardashian, die ihre Fans über die sozialen Medien sonst ständig an ihrem Privatleben teilnehmen lässt, in ein ungewohntes Schweigen verfallen. Erst in der vergangenen Woche meldete sich die Ehefrau von US-Rapper Kanye West über Twitter mit einem Familienfoto zurück. Kardashian hat auf Twitter knapp 50 Millionen Follower und rund 90 Millionen auf Instagram.
In einem vom Fernsehsender E! veröffentlichten Video berichtete Kardashian dann am Wochenende ihren Schwestern unter Tränen, wie sie sich während des Überfalls fühlte. «Sie werden mir in den Rücken schiessen!» habe sie damals gedacht: «Es gibt keinen Ausweg.»
Nach dem Überfall hatten US-Medien spekuliert, der Raub sei womöglich nur vorgetäuscht gewesen, um die Versicherungssumme zu kassieren. Kardashian reichte deswegen in New York eine Verleumdungsklage ein. (sda/afp/dpa)