International
Frankreich

Hunderte feiern Tod von Rechtsextremist Le Pen in Frankreich

epaselect epa11811835 People gather at Place de la Republique in Paris, France, 07 January 2025, celebrating the death of Jean-Marie Le Pen, the former leader of the Front National. French politician  ...
Auf dem Place de la Republique kamen Menschen zusammen, um den Tod Le Pens zu feiern.Bild: keystone

Hunderte feiern Tod von Rechtsextremist Le Pen in Frankreich

Mit Jubel und Feuerwerk haben Hunderte den Tod des Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen in Frankreich gefeiert.
08.01.2025, 03:5908.01.2025, 03:59
Mehr «International»

Der konservative Innenminister Bruno Retailleau reagierte mit Unverständnis und scharfer Kritik. «Nichts, absolut nichts rechtfertigt es, dass man auf einer Leiche tanzt», schrieb er auf der Plattform X. Auch der Tod eines politischen Gegners solle nur Zurückhaltung und Würde auslösen.

«Diese Jubelszenen sind ganz einfach schändlich.»

Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich am Abend auf dem Pariser Place de la République. In einem Video des Senders BFMTV war zu sehen, wie Menschen anstiessen und in ausgelassener Stimmung waren. Aufgerufen zu der Zusammenkunft hatte die kleine linke Partei Nouveau Parti Anticapitaliste. Auch in zahlreichen anderen Städten lud sie zum «Apéro», also Feierabend-Drinks. «Jean-Marie Le Pen ist endlich tot», schrieb die Partei auf X zusammen mit einem Smiley mit Partyhut und Tröte.

Der Lokalsender France Bleu berichtete von etwa 200 Demonstranten in Strassburg. Auch in Lyon und Marseille versammelten sich laut der Zeitung «Le Parisien» je 200 bis 300 Menschen, um Le Pens Tod zu feiern.

Die langjährige rechtsextreme Führungsikone und der Gründer der Partei Front National, Jean-Marie Le Pen, war im Alter von 96 Jahren gestorben. Seine Partei, die in Rassemblement National umbenannt wurde, ist derzeit stärkste Oppositionskraft in der Nationalversammlung. Seit Jahren ist Le Pens Tochter Marine, die politisch mit ihrem Vater gebrochen hatte, führende Kraft der Partei. Sie schaffte es bei den vergangenen zwei Präsidentschaftswahlen in die Stichwahl, in der sie jeweils Emmanuel Macron unterlag. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
78 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Garp
08.01.2025 06:57registriert August 2018
Wenn man sich an Äusserungen Le Pens erinnert, wie «Die Gaskammern waren ein Detail in der Geschichte» kann man das ein Stück weit nachvollziehen.
15841
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lilamanta
08.01.2025 07:27registriert Dezember 2018
Ich bin zwiegespalten. Bei Mussolini haben Menschen gefeiert und es war ok. Bei Putin werden Menschen feiern und es wird ok sein. Warum sollte man bei Le Pen nicht feiern? Er war zwar nicht Präsident aber doch ein Rassist, Holocaust-Leugner und anderes unschönes.
15138
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chrisbe
08.01.2025 07:03registriert Oktober 2019
Die Menschen gehen auf die Strasse und feiern deinen Tod. Das muss man erst mal schaffen 😏
Hätte da aktuell auch ein paar Kandidaten, bei denen ich nicht in Tränen ausbrechen würde.
12524
Melden
Zum Kommentar
78
Anklage nach geplanter Attacke auf Swift-Konzert in Wien

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat einen Jugendlichen angeklagt, der bei der Vorbereitung eines Anschlags auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien im vergangenen Sommer geholfen haben soll.

Zur Story