Der US-Republikaner Chris Christie steigt aus dem Rennen um das Weisse Haus aus. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaates New Jersey verkündete am Mittwochabend (Ortszeit) bei einem Auftritt im Bundesstaat New Hampshire, dass er seine Präsidentschaftsbewerbung nicht weiter verfolgen werde. Christie sagte, ihm sei klar, «dass es für mich keinen Weg gibt, die Nominierung zu gewinnen». Und er wolle auf keinen Fall dazu beitragen, dass der frühere US-Präsident Donald Trump erneut Präsident werden könnte. Christie verwies damit darauf, dass er nicht potenzielle Stimmen für andere parteiinterne Mitstreiter abgreifen und so womöglich deren Chancen gegen Trump minimieren wolle.
Trump will für die Republikaner erneut ins Weisse Haus einziehen. Im republikanischen Bewerberfeld liegt er in Umfragen mit grossem Abstand vorne, vor dem Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, und der früheren US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. Das Rennen ist nach jetzigen Stand eines zwischen diesen drei Kontrahenten.
Christie hatte in Umfragen dagegen kaum eine Rolle gespielt. Andere noch verbliebene Anwärter rangieren ebenfalls im einstelligen Bereich. Christies Ausstieg aus dem Rennen kommt wenige Tage vor dem Start der parteiinternen Vorwahlen der Republikaner, bei denen der Präsidentschaftskandidat der Partei bestimmt wird. Die erste Abstimmung dazu steht in der kommenden Woche im Bundesstaat Iowa an. Die eigentliche Präsidentenwahl ist schliesslich für Anfang November angesetzt. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits andere republikanische Präsidentschaftsbewerber aus dem Wahlkampf zurückgezogen, darunter der frühere Vizepräsident Mike Pence.
2016 hatte Christie schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden wollen, sich damals nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurückgezogen. Der 61-Jährige ist ein ehemaliger Vertrauter Trumps, der sich inzwischen aber von dem Ex-Präsidenten abgewendet hat und einer seiner härtesten Kritiker ist. Christie hatte Trump in den vergangenen Wahlkampf-Wochen stets hart angegriffen – anders als seine anderen Mitstreiter in dem Rennen.
Am Mittwoch warf Christie seinen Parteikollegen erneut vor, sie seien zu feige, Trump frontal anzugreifen. Und er warnte einmal mehr eindringlich vor einer weiteren Amtszeit Trumps. (sda/dpa)