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Griechenland

Schwere Unwetter in Griechenland fordern zwei Menschenleben

Schwere Herbststürme in Griechenland führen zu Überschwemmungen – zwei Tote

16.10.2022, 10:4316.10.2022, 17:04

Schwere Herbststürme haben am Wochenende auf der Ferieninsel Kreta mindestens zwei Menschen das Leben gekostet und enorme Schäden angerichtet. «Es war das schlimmste Unwetter der letzten 100 Jahre», sagte der Regionalgouverneur von Kreta, Stavros Arnaoutakis, am Sonntag dem Nachrichtenportal Protothema. Die Tageszeitung «Kathimerini» schrieb von einer «biblischen Katastrophe».

Cars abandoned by the sea following heavy thunderstorms, in the village of Paliokastro, on the island of Crete, Greece, Saturday, Oct. 15, 2022. It has been reported that at least one person has died  ...
Nahe dem griechischen Dorf Paliokastro: Autos und andere Gegenstände wurden von den Fluten mitgerissen.Bild: keystone

Bereits am Samstag wurde ein 50 Jahre alter Mann im Auto von den Wassermassen mitgerissen und ertrank. Auch eine zunächst vermisste 49-Jährige konnte am Sonntag nur tot geborgen werden – das Wasser hatte sie ins Meer gespült. Polizei und Feuerwehr verzeichneten unzählige Anrufe betroffener Bürger, örtlich fiel auch der Strom aus.

Cars submerged in water, following heavy thunderstorms, in the village of Agia Pelagia, on the island of Crete, Greece, Saturday, Oct. 15, 2022. It has been reported that at least one person has died  ...
Die Schäden an Infrastruktur und Bevölkerung, die die Stürme angerichtet haben, sind noch nicht absehbar, aber bereits enorm. Bild: keystone

Videoaufnahmen zeigten, wie Wasser- und Schlammmassen mit gewaltiger Wucht durch enge Gassen strömten und dabei Dutzende Autos, Müll und selbst grosse Steinbrocken mit sich rissen.

epa10245256 A rescue diver inspects through flood debris in the sea for missing people at Aghia Pelagia, Heraklion, Crete island, Greece, 15 October 2022. A 50-year-old man was found dead at Aghia Pel ...
Rettungskräfte suchen zwischen Schlamm und Hindernissen nach Vermissten in den Fluten, Aghia Pelagia (Griechenland). Bild: keystone

Die Sturzfluten durch starke Regenfälle wirkten wie ein umgekehrter Tsunami – sie rissen einfach alles mit sich, erklärte der Geologieprofessor Efthymios Lekkas im staatlichen Rundfunk. Vor allem in der Region um die kretische Inselhauptstadt Heraklion wütete das Unwetter.

Der Flughafen der Stadt blieb am Samstag stundenlang gesperrt. Dutzende Ferienflieger mussten in die westkretische Stadt Chania und auch zum Athener Flughafen umgeleitet werden, weil die Landebahn in Heraklion unter Wasser stand.

Im Laufe des Sonntags beruhigte sich die Lage. Meteorologen zufolge zog das Unwetter deutlich abgeschwächt in Richtung der türkischen Südküste. (sda/dpa)

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