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Amanda Knox geht gegen Schuldspruch in Berufung

Amanda Knox geht gegen Schuldspruch in Berufung

14.10.2024, 18:5414.10.2024, 18:54
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Das Justizdrama um den Mord an einer britischen Austauschstudentin 2007 in Italien geht in eine neue Runde – wahrscheinlich die letzte. Die US-Amerikanerin Amanda Knox legte nach ihrer Verurteilung zu drei Jahren Haft wegen Verleumdung bei der italienischen Justiz offiziell Berufung ein, um einen kompletten Freispruch zu erreichen. Dies teilten ihre Anwälte mit. Mit dem Fall muss sich nun erneut Italiens höchstes Gericht befassen, der Oberste Kassationsgerichtshof in Rom.

Damit hat die heute 37-Jährige bereits gute Erfahrungen gemacht: Die Richter in Rom sprachen sie 2015 nach zwei Schuldsprüchen der unteren Instanzen endgültig vom Vorwurf frei, ihre britische Mitbewohnerin Meredith Kercher ermordet zu haben. Der Fall liefert bis heute Stoff für viele Spekulationen.

Schuldig gesprochen wegen Verleumdung

Knox – oft auch als «Engel mit den Eisaugen» betitelt – war im Juni von einem italienischen Berufungsgericht zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie nach ihrer Verhaftung bei der Polizei einen offensichtlich unschuldigen Barmann als Mörder angeschwärzt hatte. Zurück hinter Gitter muss sie aber nicht: Die dreijährige Haftstrafe hat sie bereits durch ihren früheren Aufenthalt in italienischen Gefängnissen verbüsst.

Knox lebt heute wieder an der Westküste der USA. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie sieht sich als Opfer der italienischen Justiz. Im Hauptverfahren war die Amerikanerin zwei Mal wegen der Ermordung ihrer damaligen Mitbewohnerin schuldig gesprochen worden. In letzter Instanz gab es dann aber 2015 einen lupenreinen Freispruch. Der Mord ist bis heute nicht geklärt. Er war Grundlage für Bücher, Filme und auch eine erfolgreiche Serie.

Mord vor 17 Jahren bis heute nicht geklärt

Der Mord an der 21 Jahre alten Meredith Kercher in der mittelitalienischen Stadt Perugia im November 2007 sorgt seither immer wieder für Schlagzeilen. Die junge Britin war während eines Austauschsemesters in der Wohnung aufgefunden worden, die sie sich mit drei anderen jungen Frauen geteilt hatte, unter anderem mit Amanda Knox. Wegen Beihilfe zum Mord wurde ein damals 20-jähriger Mann verurteilt, dessen Fingerabdrücke am Tatort gefunden worden waren. Nach 13 Jahren Haft ist er inzwischen wieder auf freiem Fuss. (hkl/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stronghelga
14.10.2024 22:41registriert März 2021
Eine wirklich sehr mysteriöse Geschichte. Amanda Knox wurde freigesprochen und dies ist wohl gut so. Jedoch, die Begebenheiten, welche zum Mord an Meredith Kercher geführt haben, bleiben weiterhin im Dunkeln.
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neoliberaler Raubtierkapitalist
14.10.2024 21:13registriert Februar 2018
Ich denke, es ist am wahrscheinlichsten, dass es der Mann von der Elfenbeinküste war (Beihilfe zum Mord), dessen Namen offensichtlich nicht mehr genannt werden darf.
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