Das Buch «The Betrayal of Anne Frank : A Cold Case Investigation» hatte nach Erscheinen heftige Kritik ausgelöst, nun wird es wohl nicht mehr verkauft. Das berichtet BBC. Die Autoren hatten behauptet, herausgefunden zu haben, wer Anne Frank und ihre Familie an die Nazis verraten hatte.
Die Jüdin Anne Frank lebte während des Zweiten Weltkriegs versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam. 1945 starb sie in einem Konzentrationslager , nachdem das Versteck von ihr, ihrer Familie und weiteren jüdischen Mitbewohnern verraten wurde. Ihr Tagebuch wurde weltweit bekannt.
In dem im Januar erschienenen Buch wird behauptet, ein Mann namens Arnold van den Bergh habe den Nazis den Tipp gegeben und sei für die Verhaftung der Menschen im Versteck verantwortlich. Experten haben die Angaben noch einmal genauer untersucht und stellten fest: Die Behauptungen halten den Fakten nicht stand. «Es gibt keine ernsthaften Beweise für diese schwerwiegende Anschuldigung», so die Experten.
Kritik an dem Buch hatte es auch von der Enkelin von van den Bergh gegeben. Sie hatte den Verlag Harper&Collins dazu aufgefordert, die englischsprachige Version des Buches vom Markt zu nehmen.
Das Autorenteam, zu dem auch ein FBI-Ermittler gehört, recherchierte den Fall sechs Jahre lang. Nach wie vor stehen sie zu ihren Erkenntnissen und bekräftigten auf Nachfrage der BBC, dass sie nie behauptet hätten, dass das die ganze Wahrheit sei. «Unsere Theorie ist eine Theorie und nichts weiter», sagte Chefermittler Pieter van Twisk der niederländischen Nachrichtenagentur ANP.
(t-online,joh)