17.10.2022, 09:3417.10.2022, 13:28
Wehende Haare und abgesäbelte Haarsträhnen als Opfer für die Freiheit. Das sind die Symbole der Proteste gegen das iranische Regime, die sich heute vor einem Monat entzündeten.
Am 17. September hat eine kleine Gruppe Demonstrierende ein Flämmchen geschürt, das sich zu einer globalen Protestbewegung ausbreitete: In den Strassen der iranischen Städte Saqqez und Teheran nehmen Frauen ihre Hijabs ab und schwenken sie in der Luft – sie riskieren so Gefängnisstrafen und Peitschenhiebe. Trotzdem skandieren sie gemeinsam mit Männern:
Der Grund für den Hass: An diesem Tag wurde die kurdischstämmige Iranerin Mahsa Amini in ihrer Heimatstadt Saqqez zu Grabe getragen – einen Tag nachdem sie in einem Spital in Teheran verstorben war. Und ihr Tod löste nicht nur Trauer aus, sondern vor allem Wut. Denn die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hat, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar.
Eine unfreiwillige Ikone im Kampf für Freiheit: Mahsa Amini.Bild: keystone
Mittlerweile ist Amini eine unfreiwillige Ikone der Iranerinnen und Iraner im Kampf für Freiheit und gegen das Regime. Ein Kampf, der weltweit Menschen auf die Strassen treibt. Das sind ihre Gesichter:
Eine Iranerin hebt siegessicher ihre Faust in die Höhe, während sie auf einem umgestürzten Container steht:
Karadsch, Iran. 28. September 2022.Bild: imago
Eine Iranerin protestiert in Teheran für «Frauen, Leben, Freiheit»:
Teheran, Iran. 1. Oktober 2022.Bild: Getty
Sie flüchten vor den brutalen Polizei-Einsätzen, mit denen das Regime versucht, die Proteste niederzuknüppeln:
Teheran, Iran. 19. September 2022.Bild: keystone
Eine Frau bei einer Kundgebung gegen den Tod der Iranerin Mahsa Amini in Zürich:
Zürich, 15. Oktober 2022.Bild: keystone
Ein mahnender Finger gegen das Regime:
Zürich. 1. Oktober 2022.Bild: keystone
«Für meine Schwester. Für deine Schwester. Für unsere Schwestern»:
Athen, Griechenland. 1. Oktober 2022.Bild: keystone
Der Künstler AleXsandro Palombo zeigt eine grimmige Marge Simpson, die sich ihre ikonische Haarpracht abgeschnitten hat – und dem iranischen Regime gleich neben dem Konsulat den Stinkefinger zeigt:
Mailand, Italien.Bild: keystone
Sie trägt das Blut an den Händen des iranischen Regimes symbolhaft im Gesicht:
Paris, Frankreich. Bild: imago
Sie skandiert den Namen von Mahsa Amini in Washington DC, USA:
Washington DC, USA. 15. Oktober 2022.Bild: imago
Diese Ausland-Iranerin schwenkt triumphierend ihren abgeschnittenen Pferdeschwanz:
Seoul, Südkorea. 28. September 2022.Bild: imago
Der Löwe mit Säbel und Sonne ist das alte Reichsemblem des Iran. Diese Demonstrantin hat es abgeändert: Anstelle der Sonne strahlen die Haare einer freien Frau über dem Löwen:
Paris, Frankreich. 9. Oktober 2022.Bild: imago
Sie skandieren vor der iranischen Botschaft in Istanbul:
Istanbul, Türkei. 11. Oktober 2022.Bild: keystone
Wie viele Frauen weltweit greift sie zur Schere und schneidet sich eine Strähne ihrer Haare ab als Zeichen der Solidarität:
Istanbul, Türkei. 2. Oktober 2022.Bild: EPA
Eine iranische Aktivistin tanzt während einer Kundgebung:
Istanbul, Türkei. 2. Oktober 2022.Bild: keystone
Eine Aktivistin spricht bei einer Kundgebung:
Dhaka, Bangladesch. 15. Oktober 2022.Bild: keystone
Das ist Nika Schakarami, die mutmasslich vom Regime während der Proteste getötet wurde. Sie ist nur eine von vielen Iranerinnen, die für die Freiheit mit dem Leben bezahlten:
Bild: Twitter BBC
(yam)
Solidarität für Iranerinnen – 50 berühmte Französinnen schneiden sich die Haare
Video: watson
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