Ein grausamer Mord hat im Iran für landesweite Empörung sowie Kritik am Justizsystem gesorgt. Ein Mann hatte am Wochenende in Ahwas, Südwestiran, seine 17 Jahre alte Ehefrau enthauptet.
Nach der Tat ging er mit ihrem Kopf in der Hand auf die Strasse, wie unter anderem die Nachrichtenagentur ISNA berichtete. Von dem Mann mit dem Kopf seiner Frau in der Hand gab es auch Videos und Bilder in den sozialen Medien.
Die Jugendliche namens Mona Heidari wurde im Alter von 12 Jahren mit ihrem Ehemann verheiratet. Vor vier Monaten flüchtete sie in die Türkei. Gemäss einem Freund habe Heidari in der Türkei Asyl beantragt und dieses auch erhalten.
In einem Interview mit der iranisch-amerikanischen Journalistin und Aktivistin Masih Alinejad sagte der Freund weiter, dass die türkische Migrations-Polizei Heidari verboten habe, das Land zu verlassen. Heidaris Vater und Schwiegervater intervenierten allerdings bei der iranischen Botschaft in der Türkei, welche dann geholfen habe, Heidari zurück in den Iran zu holen. Der iranische Botschafter sei in täglichem Kontakt mit der Familie des Opfers gewesen. Von offizieller Seite sind diese Informationen allerdings nicht bestätigt.
Die Journalistin fragte bei Heidaris Freund nach, ob er sie nicht darauf hingewiesen habe, dass die Türkei helfen würde. Doch, erwiderte dieser, doch umsonst. Die junge Frau sagte seinen Angaben zufolge: «Mein Vater wird mich beschützen, falls mein Ehemann mir wehtun will.»
Iranian embassy in Turkey abetted in the beheading of 17 Yr old girl by helping the family to force her back to Iran.”
— Masih Alinejad 🏳️ (@AlinejadMasih) February 9, 2022
Her husband showed off her severed head in the streets in the name honor. Listen to my interview with a friend of Her.#LetUsTalk pic.twitter.com/9Kpph6jaTw
Am Freitag der vergangenen Woche sei sie dann aus der Türkei zurückgekehrt und wenig später ermordet worden, berichtet CNN.
Am Donnerstag gab die iranische Staatsanwaltschaft bekannt, dass der Mann und dessen Bruder verhaftet worden seien und schon bald vor Gericht gestellt werden. Ausserdem dürften die Medien keine Videos und Bilder von der Tat mehr veröffentlichen.
Unklar ist, ob die Anklage gegen den Ehemann und dessen Bruder auf Mord oder «Ehrenmord» lauten wird. Für Mord wird im Iran üblicherweise die Todesstrafe verhängt, für die Ermordung eines Familienmitglieds im Namen der vermeintlichen Ehre gelten jedoch andere rechtliche Kriterien. Oberstaatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri gab zur Einordnung der Tat keine klare Antwort und sagte lediglich, dass Internet und soziale Medien die Ursache für solche Taten seien.
Seit dem grausamen Mord in Ahwas wird die Kritik an Morden im Namen der vermeintlichen Ehre und der Rechtslage dazu immer lauter. Im Iran werden solche Morde religiös und teilweise auch gesellschaftlich immer noch als legitim eingestuft. Kritiker in dem Land sagen aber, dass Männer kein Recht haben, über das Leben ihrer Ehefrauen – oder Schwestern – zu bestimmen, und fordern von der Justiz, «Ehrenmord» auch als Mord einzustufen und dafür die gleiche Strafe zu verhängen. (jaw/sda/dpa)
Der schreckliche Mord ist das eine.
Mit dem Kopf der Frau dann auf der Strasse herumzulaufen, hätte hierzulande zunächst sicher einmal die Einlieferung in eine geschlossene Psychiatrie zur Folge.
Mit 12 wurde sie verheiratet. (Gesetzlich erlaubte Pädophilie.)
Irgendwann wollte sie dem entfliehen und nun ist sie grausam ermordert worden.
Ich werde solche Gesetze und Menschen die das unter dem Deckmantel von Religion ausleben, nie, nie, niemals verstehen. Frauen und Mädchen unterdrücken, vergewaltigen, ermorden, ich könnte kotzen.
Das mit dem sogenannten Ehrenmord lüpft mir dann endgültig den Deckel.
Das Wort "Ehre" kann so ein Subjekt nicht mal buchstabieren.