
Dienstag, 21. Juli: Bei einem Marsch zum Gedenken der Opfer von Suruc ist es in Istanbul zu Ausschreitungen gekommen.Bild: Lefteris Pitarakis/AP/KEYSTONE
Istanbul kocht. Nach dem Selbstmordanschlag in der türkischen Grenzstadt Suruc ist es montags und dienstags zu Ausschreitungen gekommen. Die Demonstranten werfen der Regierung Untätigkeit gegenüber der Ausbreitung der IS-Milizen vor.
22.07.2015, 02:2022.07.2015, 09:05
Nach dem Selbstmordanschlag in der türkischen Grenzstadt Suruc, bei dem am Montag 32 Menschen getötet und rund hundert verletzt wurden – hauptsächlich jugendliche Aktivisten – sind am Dienstag erneut hunderte Menschen in Istanbul auf die Strasse gegangen. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.
Rund 800 Demonstranten gingen aus Protest gegen den Anschlag in Kadikoy auf der asiatischen Seite der Stadt auf die Strasse und skandierten «Mörderstaat wird zur Rechenschaft gezogen». Bei einer vorherigen Demonstration in Sisli auf der europäischen Seite der Stadt nahm die Polizei dutzende Demonstranten fest, die regierungsfeindliche Slogans riefen.
Auch in der mehrheitlich kurdischen Stadt Nusaybin an der Grenze zu Syrien setzte die Polizei Tränengas ein, wie die private Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Eine 55-jährige Frau sei dabei verletzt worden.
Bereits am Montag kam es zu Ausschreitungen:
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Pro-kurdische Demo in Istanbul
Wasserwerfer und Tränengas gegen pro-kurdische Demonstranten: In Istanbul kam es am Montagabend zu Ausschreitungen zwischen Regierungskritikern und der türkischen Polizei.
quelle: ap/ap / emrah gurel
Die Tat ist nach türkischen Regierungsangaben mit «grösster Wahrscheinlichkeit» der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zuzuschreiben. Vor allem die Kurden in der Türkei kritisieren, dass die Regierung bislang nicht den Vormarsch des IS an der unmittelbaren Grenze zur Türkei gestoppt hat. Der IS hat weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht. (dwi/sda/afp)
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