Palästinenser im Gazastreifen haben in der Nacht zum Donnerstag erneut mehrere Raketen auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert.
Zweimal ertönten die Sirenen im südlichen Teil des Landes, wie die israelische Armee auf Twitter mitteilte. Bei dem zweiten Angriff seien vier Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Diese seien aber von dem Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen worden, hiess es im Tweet.
Terrorists fired another 4 rockets from Gaza into Israel. The rockets were intercepted by the Iron Dome Aerial Defense System.
— Israel Defense Forces (@IDF) April 20, 2022
Die Angaben über vier abgefeuerte Raketen korrigierte eine Armeesprecherin am Morgen. Der Alarm sei in dem Fall zwar durch «Feuer aus dem Gazastreifen, aber nicht Raketen» ausgelöst worden.
Nachdem am Abend eine Rakete im Bereich der Grenzstadt Sderot eingeschlagen war, ging eine zweite in der Nacht abgefeuerte Rakete im Gazastreifen selbst nieder. Die israelische Armee teilte mit, in der Stadt Sderot hätten Warnsirenen geheult. Es sei ein Geschoss identifiziert worden.
Als Antwort auf den ersten Angriff hat die israelische Armee nach eigenen Angaben einen unterirdischen Komplex im Gazastreifen beschossen, der für den Bau von Raketentriebwerken genutzt werde. Dies werde die Fähigkeit der Palästinenser einschränken, Raketen herzustellen. «Wir machen die Hamas für alle terroristischen Aktivitäten aus dem Gazastreifen verantwortlich», schrieb die Armee auf Twitter.
In response to the 1st rocket attack on Israel tonight, we struck an underground complex in Gaza used to produce rocket engines.
— Israel Defense Forces (@IDF) April 20, 2022
This will significantly impede rocket manufacturing capabilities in Gaza.
We hold Hamas responsible for all terrorist activities emanating from Gaza.
Zuvor hatten israelische Polizeikräfte in Jerusalem einen umstrittenen Flaggenmarsch nationalistischer Israelis gestoppt. Militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen hatten im Vorfeld scharfe Warnungen gegen den Marsch ausgesprochen. Man habe «den Finger am Abzug», hiess es in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Lage in Jerusalem war zuletzt wieder extrem angespannt. In den vergangenen Tagen war es auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) zu Zusammenstössen von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften gekommen. Dabei gab es zahlreiche Verletzte. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen nach einer Terrorwelle in den vergangenen Wochen weiter.
Am Montag hatten militante Palästinenser im Gazastreifen erstmals seit Jahresbeginn wieder eine Rakete auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert. Das Geschoss wurde von der Raketenabwehr abgefangen. Israels Luftwaffe griff in der Nacht zum Dienstag als Reaktion ein Ziel der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas an.
(dab/yam/sda/dpa)