Auf Facebook kursieren zur Zeit schreckliche Bilder. Ein Video zeigt einen Jugendlichen, der einem wehrlosen Obdachlosen ins Gesicht schlägt. Im Hintergrund wird er von mehreren Personen angefeuert. Ein Freund des Angreifers filmte die brutale Tat und belustigt sich darüber.
Anschliessend wurde das Video per Snapchat mit den Worten «Keine Sorge! Ich trainiere meinen Jungen» verschickt. Gemäss The Sun konnte die Polizei den Jugendlichen bereits identifizieren. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Das Entsetzen auf den verschiedenen Social Media-Plattformen ist gross. Komiker Robin Armstrong hat die Aufnahmen auf Facebook kommentiert und aufs Schärfste verurteilt.
In Dortmund ist ein 55-jähriger Obdachloser getötet worden. Drei Tatverdächtige sind nach Befragungen wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Vor wenigen Tagen waren in Berlin zwei Obdachlose angezündet und lebensgefährlich verletzt worden.
Die Leiche des 55-Jährigen wurde am Dienstagmorgen auf einem ehemaligen Tankstellengelände in Dortmund gefunden, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Der Pole hatte regelmässig dort übernachtet. Laut Obduktion starb er durch einen spitzen Gegenstand. Zwei 46-Jährige aus Polen und ein 42-jähriger Serbe wurden vorläufig festgenommen.
Sie kamen wieder auf freien Fuss. Der Tatverdacht gegen sie habe sich nicht erhärtet, deshalb seien sie am Mittwoch aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, teilten die Ermittler mit. «Sie sind noch Beschuldigte in dem Verfahren. Das Verfahren ist noch nicht eingestellt», sagte die zuständige Staatsanwältin der Nachrichtenagentur DPA. Für einen Haftbefehl sei aber ein dringender Tatverdacht erforderlich. Die Ermittler suchten weiterhin nach Zeugen.
In Berlin hatte es in der Nacht auf Montag einen Brandanschlag auf zwei Obdachlose gegeben - ein Täter ist noch nicht gefasst. Ein 62-Jähriger wurde schwer verletzt, sein 47 Jahre alter Bekannter schwebt in Lebensgefahr. Der Jüngere kann womöglich bald Hinweise zu der Tat geben. Ermittler wollten den inzwischen ansprechbaren 62-Jährigen vernehmen, sobald dieser sich dazu in der Lage fühle, sagte ein Polizeisprecher. (sda/dpa/vom)