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Ukraine-Ticker: Drohnenschwarm setzt russische Raffinerie in Brand

A man rides on a bike in front of the mail office which was destroyed by a Russian airstrike in Kurakhove, Donetsk region, Ukraine, on Nov. 7, 2024. (AP Photo/Anton Shtuka)
Von der Stadt Kurachowe, die Russland kürzlich erobert hat, ist nicht mehr viel übrig.Bild: keystone
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Ukrainischer Drohnenschwarm setzt russische Raffinerie in Brand +++ Drei Tote bei Kiew

Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
24.01.2025, 11:0624.01.2025, 14:49
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland zuletzt regelmässige kleinere Geländegewinne verbuchen konnte.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Dabei steht meist die Energieinfrastruktur im Fokus der Angriffe. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine ihrerseits drang mit regulären Bodentruppen nach Russland vor, in die Region Kursk, wo sich die Einheiten festsetzen konnten. Russland versucht dort aktuell mit der Unterstützung von nordkoreanischen Soldaten zurückschlagen.
  • Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar Frieden gibt es bisher nicht. Womöglich gibt es Bewegung in der Sache, nach dem Amtsantritt von Donald Trump. Er hat angekündigt, den Krieg rasch beenden zu wollen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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19:36
Putin will mit Trump reden – Kritik aus Kiew
Die ukrainische Führung hat ein Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem baldigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump kritisiert. Der Kremlchef versuche, die Idee von Verhandlungen mit den USA zu fördern, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak auf Telegram. «Aber er hat eine Bedingung – er will über das Schicksal Europas verhandeln – ohne Europa. Und er will über die Ukraine sprechen – ohne die Ukraine.»

So könne das nicht in einer modernen Welt funktionieren, führte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Leiter der Präsidialverwaltung weiter aus. «Putin muss selbst in die Realität zurückkehren oder er wird zurückgeholt werden.»

Der im Westen weitestgehend isolierte Putin hatte sich in einem Interview des Staatsrundfunks zu einem baldigen Treffen mit Trump praktisch aufgedrängt. «Es ist in der Tat besser, wenn wir uns auf der Grundlage der heutigen Realitäten treffen, um in aller Ruhe über all die Bereiche zu sprechen, die sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Russland von Interesse sind», sagte er. «Wir sind dazu bereit.»

Trump hatte bereits wenige Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag angekündigt, er wolle möglichst schnell mit Putin reden. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wiederholte er kürzlich sein Angebot: «Ich würde mich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden.»

Über eine Einbeziehung der Ukraine in eventuelle Gespräche, die zu einem Ende der Kampfhandlungen führen könnten, äusserte sich Putin eher zurückhaltend. Kiew werde «unter dem Druck des Westens, der die Ukraine versorgt, das Verbot von Gesprächen mit Russland aufheben müssen», sagte Putin. (sda/dpa)
16:05
Ukraine erhält 757 Soldatenleichen zurück
Die Ukraine hat 757 Leichen ihrer Soldaten von der russischen Seite zurückerhalten. Das teilte der zuständige Koordinationsstab in Kiew mit. Allein 451 dieser Soldaten seien bei Kämpfen nahe der ostukrainischen Stadt Donezk getötet worden, 137 Soldaten am Frontabschnitt südlich der Stadt Saporischschja.

Andere Leichen kamen von den Frontabschnitten Bachmut, Wuhledar und Luhansk. 34 Tote seien aus Leichenschauhäusern auf russischem Gebiet zurückgegeben worden.


Angaben über eine Rückgabe toter russischer Soldaten an Moskau wurden nicht gemacht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz habe die Aktion unterstützt, hiess es. Der Kiewer Stab dankte den ukrainischen Armeeangehörigen, die ihre toten Kameraden zur Identifizierung in die Stellen der Gerichtsmedizin weitertransportieren.

Russland überzieht die Ukraine seit fast drei Jahren mit Krieg. Die genaue Zahl der getöteten Soldaten auf beiden Seiten ist nicht bekannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach im Dezember von 43.000 Toten, was aber als zu niedrig gilt. Internetaktivisten haben nach einem Bericht der US-Zeitung «New York Times» für die Ukraine mehr als 60.000 bestätigte Todesfälle zusammengetragen. Die eigentliche Zahl wird aber höher geschätzt, auf mehr als 100.000.

Für Russland zählten zuletzt der russische Dienst der BBC und das Portal Mediazona 90.000 bestätigte Tote. Weil aber nicht alle Fälle durch Todesanzeigen und Beerdigungen bekannt würden, liege auch hier die Zahl geschätzt um die Hälfte höher. (sda/dpa)
11:05
Drei Tote bei Kiew
Durch russische Drohnenangriffe wurden nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew drei Menschen getötet. Das teilte die ukrainische Polizei mit. In einem Hochhaus seien elf Wohnungen zerstört worden, an einer anderen Stelle gebe es acht beschädigte Privathäuser.



(sda/dpa)
9:51
Ukrainische Kampfdrohnen treffen russische Raffinerie
Mit einem Drohnenschwarm hat die Ukraine in der Nacht zahlreiche Gebiete in Russland attackiert und eine Ölraffinerie in Rjasan in Brand geschossen. Auch ein benachbartes Heizkraftwerk in der Grossstadt 200 Kilometer südöstlich von Moskau wurde Medienberichten zufolge getroffen.

Videos auf russischen Telegramkanälen zeigten die zwei Brände. Der Zivilschutz sprach von Feuer in einem Industrieobjekt. Die Gebietsführung von Rjasan berichtete nur von abgeschossenen Drohnen.



127 ukrainische Kampfdrohnen seien abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl war nicht überprüfbar, deutet aber auf einen massiven Angriff hin. Im Umland der Hauptstadt Moskau seien Drohnen abgeschossen worden, teilte deren Bürgermeister Sergej Sobjanin mit.

Auch das Gebiet um St.Petersburg weiter im Norden war betroffen. Berichte über mögliche Opfer und Schäden gab es nicht. Neun Flughäfen in Moskau und in der Wolga-Region stellten wegen der Drohnengefahr vorübergehend den Betrieb ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. In der russischen Gebietshauptstadt Brjansk galt der Angriff ukrainischen Angaben zufolge einer Fabrik, die Rüstungselektronik herstellt. (sda/dpa)
21:36
Trump will Ukraine-Krieg durch niedrigen Ölpreis beenden
US-Präsident Donald Trump will den Krieg in der Ukraine durch einen niedrigen Ölpreis beenden und mit der Opec und Saudi-Arabien über eine Senkung der Kosten reden. Er selbst hatte zuvor auch erklärt, die Ölproduktion in den USA deutlich hochzufahren. Ein höheres Angebot auf dem Weltmarkt würde die Preise fallen lassen.

Trump erklärte mehrfach, auch bald mit Kremlchef Wladimir Putin über eine Beendigung des Kriegs sprechen zu wollen. Bisher hat er keinen Plan präsentiert, wie er zu einem Frieden in dem komplexen Konflikt kommen will. Putin selbst hatte sich bereiterklärt zu einem Dialog und auch von möglichen Kompromissen gesprochen.

«Wir unterstützen US-Präsident Donald Trump in seinem Wunsch, den Ölpreis zu reduzieren. Als Folge dessen wird Russlands Fähigkeit, den Krieg zu finanzieren, zusammenbrechen», teilte der Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, in seinem Kanal bei Telegram mit. Ziel müsse es sein, den Preis für ein Barrel Öl auf 30 US-Dollar zu drücken. Ein harter Preisfall sei auch der Weg zu einer «globalen Sicherheit», sagte Jermak. Aktuell kostet ein Barrel der US-Sorte WTI mehr als 74 Dollar, Opec-Öl mehr als 80 Dollar je Barrel.

Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. (sda/dpa)
Attendees listen to a virtual speech delivered by U.S. president Donald Trump, at the Annual Meeting of World Economic Forum in Davos, Switzerland, Thursday, Jan. 23, 2025. (AP Photo/Markus Schreiber)
Bild: keystone
18:42
Ukrainer bei Stadt an der Ostfront von Einkesselung bedroht
Ukrainische Truppen sind nach Militärangaben an einem Frontabschnitt im Donbass von einer Einkesselung durch die russische Armee bedroht. Die Lage bei der Stadt Welyka Nowosilka sei schwierig, sagte ein Armeesprecher im ukrainischen Fernsehen. «Es gibt das Risiko einer operativen Einkreisung.» Man versuche aber zu verhindern, dass russische Truppen die Verbindung zu dem Ort mit Artilleriefeuer blockierten.

Welyka Nowosilka war vor dem Krieg ein Landstädtchen mit etwa 5.300 Einwohnern. Das Zentrum wird noch von den Ukrainern verteidigt, an den Flanken im Norden und Süden sitzen aber bereits russische Truppen. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw ordneten die Behörden Zwangsevakuierungen für 16 Ortschaften an. Kinder und ihre Familien sollten die Punkte verlassen, weil sich der Beschuss von russischer Seite intensiviert habe, hiess es. «Wir rufen Familien mit Minderjährigen auf, ihr Leben zu schützen und die gefährlichen Gebiete zu verlassen», sagte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow.

Von der Ausweitung der Evakuierungszone seien Dutzende Familien mit insgesamt mehr als 260 Kindern betroffen. Für sie würden Notunterkünfte in sicheren Teilen des Landes vorgehalten, hiess es.

Der ukrainische Generalstab zählte in seinem Lagebericht für Donnerstagnachmittag 82 russische Sturmangriffe an allen Abschnitten der Front im Osten auf. Mehr als die Hälfte aller Attacken habe auf die seit Monaten umkämpfte Stadt Pokrowsk und deren Umgebung gezielt, schrieb das Militär auf Facebook. Die russische Armee bestätigte die Kämpfe bei Pokrowsk.

Die Angaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie erlauben nur einen groben Überblick über die Kämpfe.

Russlands Armee rückt in der Industrie- und Bergbauregion Donbass seit der gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive vom Herbst 2023 vor. Seitdem eroberten die Russen mehrere wichtige Städte wie Awdijiwka, Wuhledar oder zuletzt Kurachowe. Allerdings sind nach allen Angaben die russischen Verluste an Technik und Soldaten hoch. (sda/dpa)
16:07
Selenskyj: Kriegsende als Sieg für Trump, nicht für Putin
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj setzt für ein Ende des russischen Angriffskriegs auf den Siegeswillen von US-Präsident Donald Trump. Trump müsse sich gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin durchsetzen, sagte er der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.

«Ich denke, dass die Frage der Beendigung des Krieges in der Ukraine ein Sieg für Trump sein sollte, nicht für Putin», sagte Selenskyj in einem Videointerview. «Putin ist niemand für ihn. Amerika ist viel stärker, Europa ist viel stärker, China ist stärker als Russland. Sie sind alle Akteure.»

Der am Montag ins Weisse Haus zurückgekehrte Trump hatte erklärt, den seit fast drei Jahren dauernden Krieg beenden zu wollen. Wie er dies erreichen will, ist noch unklar. Als ersten Schritt drohte er Moskau neue Sanktionen und Zölle an, falls es nicht einlenken sollte.

Selenskyj: Auch China sollte Druck machen


Selenskyj sagte, neben den USA sollte auch China Druck auf Russland ausüben. Wie Trump sei Chinas Staatschef Xi Jinping sehr stark. «Ich bin überzeugt, dass er Putin zum Frieden drängen kann.» Die russische Wirtschaft und Putin seien sehr von China abhängig.

China ist ein enger Verbündeter Russlands. Es liefert Technik und bezieht Öl und andere russische Rohstoffe. Moskaus Krieg in der Ukraine sieht Peking allerdings skeptisch. (sda/dpa)
14:03
Kriegsverbrechen: Kiew vermutet Tötung von sechs Gefangenen durch Russland
Ukrainische Behörden ermitteln wegen der mutmasslichen Tötung von sechs kriegsgefangenen Soldaten durch die russische Armee.

Dieser jüngste Fall solle sich im östlichen Gebiet Donezk ereignet haben, als russische Truppen eine ukrainische Stellung eroberten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.



Wie in Fällen zuvor beruht der Verdacht auf einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert. Russische Soldaten sollen ihre Tat selbst gefilmt haben. Die Hinrichtung von Kriegsgefangenen sei ein schwerer Verstoss gegen die Genfer Konvention und ein Kriegsverbrechen, schrieb die ukrainische Behörde.

Mit dem unablässigen Vorrücken der russischen Armee in der Ostukraine werden nach Kiewer Darstellung immer mehr ukrainische Soldaten getötet, obwohl sie sich den Russen ergeben hatten. 2024 seien nachweislich mindestens 109 Kriegsgefangene getötet worden, sagte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, kurz vor Jahresende. (sda/dpa)
11:25
Rutte: Putin hat kein Vetorecht bei Nato-Mitgliedschaften
NATO-Generalsekretär Mark Rutte will eine Mitgliedschaft der Ukraine im Verteidigungsbündnis nicht von Russlands Haltung abhängig machen.

«Wir müssen klarstellen, dass Wladimir Putin kein Vetorecht und keine Stimme dazu hat, wer in Zukunft der NATO beitreten wird», sagte Rutte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Der Niederländer geht davon aus, dass die Ukraine der NATO eines Tages beitreten wird. Vorher müsse es aber einen nachhaltigen Frieden im russischen Angriffskrieg geben, sagte er bei einer Veranstaltung der Victor-Pinchuk-Stiftung.

«Und damit er nachhaltig ist, müssen wir dafür sorgen, dass Putin nie, nie, nie wieder versuchen wird, einen Quadratkilometer der Ukraine zu erobern.» Jetzt gehe es darum, die Ukraine vor Beginn von Friedensgesprächen in die bestmögliche Position zu bringen.

Rutte betonte ausserdem, die Mitgliedstaaten müssten ihre Beiträge für die NATO deutlich aufstocken. «Zwei Prozent sind nicht annähernd genug», sagte er. Wenn es dabei bleibe, werde die NATO in vier oder fünf Jahren nicht mehr in der Lage sein, sich zu verteidigen.

Eine Zahl nannte Rutte nicht. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump gefordert, dass die Alliierten künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten. Für viele NATO-Länder würde dies bedeuten, dass sie ihre Verteidigungsausgaben mehr als verdoppeln müssten. (sda/dpa)
8:41
Saporischschja: Toter und viele Verletzte nach russischem Angriff
Bei nächtlichem Raketen- und Drohnenbeschuss der frontnahen Grossstadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, 25 wurden Behördenangaben zufolge verletzt. «Darunter ist auch ein zwei Monate alter Junge», schrieb Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Er veröffentlichte Bilder beschädigter Wohnhäuser. Zudem wurden seinen Angaben nach ein Objekt zur Energieversorgung und ein Heizkraftwerk getroffen. Ohne Strom seien 20'000 Menschen, ohne Wärmeversorgung 17'000, berichtete er.

Unter den Verletzten sind nach Behördenangaben auch Mitarbeiter der Rettungsdienste und Reparaturbrigaden der Energieversorger, die nach einem ersten Angriff versuchten, die Schäden zu beheben, als sie von der zweiten Angriffswelle erwischt wurden. Insgesamt habe der nächtliche Angriff sechs Stunden gedauert, berichtete Fedorow.

Saporischschja liegt nur etwa 30 Kilometer von der Front entfernt auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Immer wieder beschiessen russische Truppen die Stadt und richten Zerstörungen an. (sda/dpa)
A residential building is seen damaged by a Russian missile attack in Zaporizhzhia, Ukraine, Thursday, Jan. 23, 2025. (AP Photo/Kateryna Klochko)
Bild: keystone
11:15
EU: Warnung vor möglichem russischem Angriff ab 2028
Geheimdienste warnen nach Angaben der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas vor einem möglichen russischen Angriff ab 2028.

«Viele unserer nationalen Geheimdienste geben uns die Information, dass Russland in drei bis fünf Jahren die Verteidigungsbereitschaft der EU testen könnte», sagte die frühere estnische Regierungschefin bei einer Veranstaltung der Europäischen Verteidigungsagentur in Brüssel. Die EU müsse nicht nur Geld ausgeben, um Krieg zu verhindern, sondern sich auf Krieg vorbereiten.

«Das Versäumnis Europas, in militärische Fähigkeiten zu investieren, sendet auch ein gefährliches Signal an den Aggressor», betonte Kallas. «Schwäche lädt ihn ein.»
epa11843983 Head of of the European Defence Agency (EDA) and EU High Representative for Foreign Affairs and Security Policy, Kaja Kallas delivers a keynote speech during the EDA Annual Conference &#03 ...
Bild: keystone
US-Präsident Donald Trump habe recht, wenn er sage, dass die Europäer nicht genug Geld für Verteidigung ausgäben. Im vergangenen Jahr hätten die EU-Mitgliedstaaten im Durchschnitt 1,9 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgegeben. Russland hingegen gebe neun Prozent aus.

Details zu möglichen Plänen Russlands nannte Kallas nicht. Sie äusserte allerdings die Einschätzung, dass die Ukraine der EU mit ihrem Abwehrkrieg gegen Russland derzeit noch Zeit kaufe.

Mit Blick auf die Unterstützung der EU für die Ukraine kündigte sie an, dass derzeit an einem 16. Paket mit Russland-Sanktionen gearbeitet werde und sie sich für eine effizientere Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte für die Ukraine einsetzen wolle. Den Wert der bislang von EU-Staaten geleisteten Militärhilfen bezifferte sie auf knapp 50 Milliarden Euro. Bis zum Ende des kommenden Monats werde man zudem bereits 75'000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet haben, sagte sie. (sda/dpa)
11:09
Moskau: Brückenkopf im Gebiet Charkiw erweitert
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ihren Brückenkopf westlich des Flusses Oskil im ostukrainischen Gebiet Charkiw erweitert.

Einheiten der russischen Heeresgruppe West im Gebiet Charkiw hätten die Ortschaft Sapadne erobert, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Aus Kiew gibt es dafür bislang keine offizielle Bestätigung. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden.

Das russische Militär versucht seit Monaten im Gebiet Charkiw nach Westen vorzustossen und etwa die strategisch wichtige Stadt Kupjansk am Oskil zu erobern. Die ukrainischen Verteidiger stehen an dem Frontabschnitt wie im gesamten Osten des Landes unter Druck.

Russland hatte Kupjansk wenige Tage nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs vor fast drei Jahren okkupiert, musste sie im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive im Herbst 2022 aber räumen. Der Oskil gilt als natürliche Barriere, um den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen. Nördlich von Kupjansk haben russische Einheiten den Fluss aber bereits überquert und einen Brückenkopf gebildet. (sda/dpa)
7:36
Leopard-Hersteller und Ukrainer gründen Reparaturbetrieb
Für die Wartung und Reparatur der im Krieg gegen Russland eingesetzten Leopard-2-Panzer haben die Rüstungsfirma KNDS Deutschland und die Ukraine ein neues Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Der mit einem ukrainischen Rüstungsunternehmen gegründete Betrieb sei auf die von Deutschland bereitgestellten Rüstungsgüter spezialisiert, teilte der Minister für strategische Industriezweige, Herman Smetanin, über Telegram mit.

Ukrainer hätten in Deutschland bereits eine Ausbildung in der Rüstungstechnik durchlaufen. Nun könne die im Krieg beschädigte Technik in der Ukraine selbst schneller repariert werden, sagte Smetanin. Der Standort des Werks wird geheim gehalten, weil es sich um ein militärisches Ziel für russische Truppen handelt.

Die Ukraine will vor dem Hintergrund des Krieges zu einem der grössten Rüstungsproduzenten der Welt werden. Dagegen hat Russlands stets erklärt, die «Entmilitarisierung» des in die Nato strebenden Nachbarlandes sei eines der Hauptziele der Invasion.

KNDS, früher bekannt als Krauss-Maffei Wegmann (KMW), fertigt unter anderem Kampfpanzer vom Typ Leopard 2, die auch an die Ukraine geliefert werden. Der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS, zu dem die gleichnamige deutsche Firma gehört, hatte im vergangenen Jahr ein Tochterunternehmen in der Ukraine eröffnet. (sda/dpa)
7:34
Selenskyj dankt Deutschland für Waffenhilfe
Wolodymyr Selenskyj dankte bei einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die deutsche Waffenhilfe. Die Ukraine schätze Deutschlands Führung bei der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. «Deutschland hat einen bedeutenden Beitrag geleistet dabei, Ukrainer zu retten und Tausende Menschenleben zu schützen.»

Er habe beim Wirtschaftsforum in Davos mit Scholz besprochen, wie die Ukraine weiter unterstützt und die Anstrengungen für einen gerechten Frieden koordiniert werden könnten, sagte Selenskyj. Das werde helfen, die ukrainischen Verteidiger an der Front zu stärken und die Position der Ukraine zu stärken. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs habe die Bundesregierung Hilfe im Wert von mehr als 37 Milliarden Euro ermöglicht, sagte Selenskyj. Deutschland gilt nach den USA als wichtigster Unterstützer des Landes.

Auf dem Weltwirtschaftsforum sprach sich Selenskyj in seiner Rede für eine starke Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Europa aus - unabhängig von den USA. Beginnen müssten die Europäer mit einer gemeinsamen Luftverteidigung, die ballistischen Raketen und Marschflugkörpern gewachsen sei. Zugleich warb er einmal mehr für Kooperationen bei der Produktion von Drohnen und anderen Waffen in der Ukraine. Sein Land sei in der Lage, Artillerie schneller und billiger als irgendwer sonst zu produzieren, sagte er.
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Die beliebtesten Kommentare
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derStachelinDeinemFleisch
31.12.2024 17:57registriert Dezember 2023
"Putin ruft Russen in Neujahrsbotschaft zur Einheit auf" sag bloss.

Ich rufe auch zur Einheit auf gegen Tyrannen, Soziopathen, Diktatoren, Massenmörder.
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Luna Merlin
31.12.2024 21:28registriert Dezember 2021
Klar, als EU Mitglieder und unter dem Schirm der NATO lässt es sich für Orban und Fico leicht schwatzen!

Kompliziert wird es, wenn die NATO dann endlich tatsächlich aktiv werden möchte (muss!), aber - „dank“ Putin - immer mehr Bremsklötze am Bein hat!

Lange war es nur die Türkei, inzwischen ist und wird die Liste immer länger…
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Cpt. Jeppesen
01.01.2025 15:36registriert Juni 2018
Vorausgesetzt der Westen bleibt standhaft, dann ist für die in 2025 Feierabend. Im Sommer, spätestens aber zum nächsten Winter wird Russland Geld, Leute und Material ausgehen, die Wirtschaft wird komplett zusammenbrechen, alle Sparstrümpfe sind ausgelehrt.
Aktuell sind es 110 Rubel für einen Dollar. Bald muss man für den täglichen Einkauf das Geld wiegen, weil der Rubel nur noch Schrottwert hat.
Die Russen werden bald „Danke“ zu Putin sagen, wenn er nicht die Kurve kriegt, was nicht zu erwarten ist, denn nur durch den Krieg ist er noch an der Macht.
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