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Ukraine-Ticker: Baldiges Gipfeltreffen für Moskau «unrealistisch»

Selenskyj macht Moskau Vorwürfe +++ Baldiges Gipfeltreffen für Moskau «unrealistisch»

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
21.08.2025, 06:4523.08.2025, 07:47
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13:46
Umfrage in Polen: Mehrheit gegen Teilnahme an Friedenstruppe
Eine grosse Mehrheit der Polen ist einer neuen Umfrage zufolge gegen eine Beteiligung ihres Landes an einer möglichen Ukraine-Friedensgruppe. Für eine Entsendung polnischer Soldaten sprachen sich nur 17,3 Prozent der Befragten aus. 61,1 Prozent waren indes dagegen. Die restlichen 21,6 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Meinungsforschungsagentur SW Research im Auftrag der Zeitung «Rzeczpospolita».

Demnach waren mehr Männer als Frauen gegen einen solchen Auslandseinsatz der polnischen Armee. Auch jüngere Befragte und Einwohner grösserer Städte hatten tendenziell eher eine ablehnende Meinung. Die Umfrage fand am 19. und 20. August unter 800 Befragten statt. Polen teilt eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine.

Es gibt in Europa seit Monaten eine Debatte über eine mögliche Friedenstruppe zur Sicherung eines eventuellen Waffenstillstands im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Februar hatte der polnische Regierungschef Donald Tusk eine direkte Beteiligung seines Landes ausgeschlossen, aber logistische und politische Unterstützung angeboten. (sda/dpa)
13:44
Ukraine feiert Nationalflagge – Russen rücken weiter vor
Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine begeht den Tag ihrer Nationalfahne. «Diese Flagge verkörpert das Gefühl der Erlösung für die, die wir aus russischer Gefangenschaft zurückholen. Wenn sie die ukrainischen Farben sehen, wissen sie: Das Böse ist vorbei», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Zeremonie. Die blau-gelbe Fahne sei auch ein Symbol der Hoffnung der Ukrainer in den russisch besetzten Gebieten des Landes.

Auf den Tag der Nationalflagge folgt am Sonntag der ukrainische Unabhängigkeitstag, der an die Loslösung von der Sowjetunion vor 34 Jahren erinnert.
Zugleich dauert die grossangelegte russische Invasion in die Ukraine dann genau dreieinhalb Jahre.

Die russische Armee setzte unterdessen nach eigenen Angaben ihren Vormarsch in der Ostukraine fort und reklamiert die Eroberung weiterer Ortschaften für sich. So sei im Gebiet Donezk das Dorf Kleban-Byk südlich der von der Ukraine verteidigten Stadt Kostjantyniwka besetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Sollten die Angaben stimmen, wären ukrainische Truppen im Nachbarort Schtscherbyniwka nahezu abgeschnitten. In dem Gebiet erschwert zudem eine Talsperre einen möglichen Abzug der Ukrainer. Ukrainische wie russische Militärbeobachter bestätigten auf ihren Karten die Eroberung von Kleban-Byk aber nicht. Der Generalstab der Ukraine schrieb in seinem Morgenbericht nur von Angriffen auf Schtscherbyniwka. (sda/dpa)
12:37
Internationales Rotes Kreuz erhält mehr Akzeptanz in der Ukraine
Die Delegation des Internationalen Roten Kreuzes stösst mittlerweile auf mehr Akzeptanz in der Ukraine. Als der Krieg 2022 ausbrach, hatten Teile der Bevölkerung und der Behörden noch ein negatives Bild der Organisation, wie Delegationsleiter Jürg Eglin sagte.

Im Umfeld des Roten Kreuzes habe sich seit Kriegsbeginn viel getan, obwohl sich die Lage nicht verbessert habe. «Wir stehen heute viel besser da – auch was die Akzeptanz der Bevölkerung betrifft und vor allem auch der ukrainischen Behörden», sagte Eglin in einem Interview mit dem Newsportal srf.ch.

Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) ist seit 2014 in der Ukraine präsent. Nach dem Kriegsausbruch 2022 habe die Organisation ihre Position neu definiert, vor allem in Bezug auf die Prinzipien der Neutralität und der Unparteilichkeit. Diese Prinzipien seien inmitten des Kriegschaos schwer verständlich für Leute, die unter den Attacken leiden und deren Zukunft zusammenbricht, hiess es weiter.

In der Zwischenzeit habe die Öffentlichkeit verstanden, dass diese Art zu arbeiten auch viele Vorteile bringe. «Wir haben viel Erleichterung gebracht für Familien von gefallenen Soldaten oder für Angehörige von Kriegsgefangenen», so Eglin.

Die Kritik am System, dass nicht genug für die Menschen in der Ukraine gemacht werde, sei zum Teil berechtigt. «Wir verstehen, dass die Betroffenen Antworten suchen und dass sie erwarten, dass das IKRK rasch mehr macht», sagte Eglin.

Die Erwartungen seien so hoch, da das IKRK als grosse humanitäre Organisation in diesem international bewaffneten Konflikt sehr sichtbar sei. Die Arbeit des IKRK an sich sei aber «nicht sehr sichtbar» und «relativ diskret», so der Delegationsleiter.

Eglin leitete zweieinhalb Jahre die Delegation des IKRK in der Ukraine. Diesen Monat geht sein Einsatz turnusgemäss zu Ende. (sda)
11:06
Ukrainischer Kampfjet MiG-29 stürzt ab – Pilot tot
Die Ukraine hat nach Militärangaben eins ihrer Kampfflugzeuge MiG-29 verloren. Der Pilot sei getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die Rede war von einem Unfall beim Landeanflug nach einem Kampfeinsatz. Die Unfallursache werde untersucht.

Der noch zu sowjetischen Zeiten konstruierte Mehrzweckjäger MiG-29 ist mit wenigen Dutzend Exemplaren das am häufigsten vertretene Flugzeug in der kleinen ukrainischen Luftwaffe. Wegen des russischen Angriffskrieges hat die Ukraine auch Maschinen dieses Typs aus anderen Ländern bekommen, so aus Polen und der Slowakei.

Nach Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe griff Russland über Nacht mit 49 Kampfdrohnen an, von denen 36 ausgeschaltet wurden. Es habe Treffer an sieben Orten gegeben. Am Vormittag gab es in der Hauptstadt Kiew erneut Luftalarm wegen russischer Drohnen. Die Luftabwehr war im Einsatz, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Eine Drohne sei auf eine Strasse gestürzt. (sda/dpa)
7:42
Selenskyj macht Moskau Vorwürfe
Nach dem Alaska-Gipfel am Freitag vergangener Woche hatten US-Präsident Trump, Selenskyj und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als Nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenskyj stattfinden.

Selenskyj hatte Moskau vorgeworfen, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. «Ehrlich gesagt sind die Signale aus Russland derzeit einfach unanständig», sagte er. «Sie versuchen, sich aus der Notwendigkeit eines Treffens herauszuwinden. Sie wollen diesen Krieg nicht beenden. Sie setzen ihre massiven Angriffe gegen die Ukraine und ihre sehr heftigen Angriffe an der Front fort.»

Derweil lobte Nato-Generalsekretär Mark Rutte bei einem Besuch in Kiew am Freitag Trump. Trump habe Bewegung in die Verhandlungen gebracht. Er «hat aber auch klargemacht, dass die USA involviert sein werden bei der Gewährung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine», sagte Rutte. Er bezeichnete die Garantien als wichtigen Faktor für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine. (sda/dpa)
7:41
Moskau sieht Bedingungen für Gipfel als nicht erfüllt an
Ein baldiges Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist für Russland unrealistisch. «Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.

US-Präsident Donald Trump hatte sich für ein solches Treffen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen. Moskau hatte sich dazu bislang ausweichend geäussert.

Lawrow sagte nun, zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis. «Selenskyj hat zu allem Nein gesagt», sagte Lawrow.

Russland hat im Laufe der vor dreieinhalb Jahren begonnenen Invasion die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig und die vom Kreml beanspruchten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson teilweise eingenommen. Für ein Einfrieren der Front in Saporischschja und Cherson fordert Putin dem Vernehmen nach Kiews vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk. Die ebenfalls von Moskau beanspruchte Halbinsel Krim kontrolliert Russland bereits seit 2014. (sda/dpa)
20:35
Selenskyj gibt Trump recht – und deutet mehr Angriffe an
Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. «Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe «nichts ausser Macht und Druck». Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Doch US-Präsident Donald Trump habe völlig recht, dass dies nicht nur in der Verteidigung geschehen müsse. «Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen», hatte Trump gepostet. Eine grosse Offensive ukrainischer Truppen im Sommer vergangenen Jahres war jedoch an den tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien zerbrochen. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen bereits Gegenangriffe unternommen, unter anderem in der Region Sumy im Nordosten und bei Pokrowsk im Südosten. Bei Pokrowsk habe es erste Erfolge gegeben, teilte Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mit. Dort seien sechs Ortschaften zurückerobert worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden. Abseits der militärischen Einsätze wolle die Ukraine auch die diplomatischen Bemühungen aufrechterhalten, um Wege zu Verhandlungen und Frieden zu finden. Unter anderem sei die Militärführung auch im Kontakt mit ausländischen Partnern, um an der militärischen Komponente der Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu arbeiten. (sda/dpa)
19:24
Ukraine erobert Orte bei Pokrowsk zurück
Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk in der ostukrainischen Region Donezk ist erneut Mittelpunkt schwerer Kämpfe russischer und ukrainischer Truppen gewesen. Von dort wurden dem Generalstab in Kiew bis zum frühen Abend insgesamt 24 bewaffnete Zusammenstösse gemeldet, wie die Generalität auf Facebook mitteilte. Allerdings gingen dieses Mal nicht die Russen, sondern vielmehr die Ukrainer zum Angriff über, wie Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mitteilte. Dabei sei es gelungen, sechs Ortschaften zurückzuerobern. «Trotz der zahlenmässigen Überlegenheit des Feindes erfüllen die Einheiten der Streitkräfte und der Nationalgarde der Ukraine ihre Aufgaben mit Ehre», schrieb er. «Als Ergebnis erfolgreicher Schlag- und Suchaktionen wurden sechs Ortschaften gesäubert und Hunderte russischer Besatzer vernichtet.» Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
  • Zuletzt verschärfte Trump aber den Tonfall gegenüber Russland, er kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an und drohte Russlands Partnern mit hohen Zöllen.
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