International
Migration

Frontex meldet höchste Zahl unerlaubter Grenzübertritte seit 2016

Frontex meldet höchste Zahl unerlaubter Grenzübertritte seit 2016

11.08.2023, 19:2212.08.2023, 16:25
Mehr «International»

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 haben 176'100 Menschen versucht, auf irreguläre Weise in die EU zu gelangen. Das war für diesen Zeitabschnitt der höchste Wert seit 2016, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Freitag in Warschau mitteilte. Allein im Juli registrierte Frontex 42'700 solcher Versuche, so viele wie seit März 2016 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war das ein Anstieg um 19 Prozent.

FILE - Migrants with life jackets provided by volunteers of the Ocean Viking, a migrant search and rescue ship run by NGOs SOS Mediterranee and the International Federation of Red Cross (IFCR), still  ...
Ein Boot mit Migranten im Mittelmeer.Bild: keystone

Mehr als die Hälfte der Einreiseversuche (89'047) gab es den Angaben zufolge auf der Route über das zentrale Mittelmeer, also von Libyen und Tunesien über Sizilien und Malta. Hier hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Der verstärkte Migrationsdruck auf dieser Route könnte nach Einschätzung von Frontex in den kommenden Monaten anhalten, da die Schleuser angesichts des harten Wettbewerbs zwischen den kriminellen Gruppen niedrigere Preise für die Mittelmeerpassage anbieten.

Auf allen anderen Routen war die Zahl der versuchten unerlaubten Einreisen dagegen rückläufig. Das gilt auch für die Route über den westlichen Balkan, die mit 52'200 entdeckten irregulären Einreiseversuchen an zweiter Stelle nach dem Weg über die zentrale Mittelmeerpassage lag. Hier betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 26 Prozent. Frontex führt das auf striktere Visaregelungen der Balkanländer zurück. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
10
Tausende demonstrieren in Israel wegen Geiseln – das Nachtupdate ohne Bilder
Die Proteste gegen Benjamin Netanjahu gehen in Israel weiter, ihm wird vorgeworfen, nicht ernsthaft an der Freilassung der Geiseln interessiert zu sein. Hier ist das Nachtupdate.

Kurz vor der geplanten Bodenoffensive in Rafah ringen Israels Regierung und die Hamas erneut um ein Abkommen für eine Feuerpause sowie die Freilassung weiterer aus Israel entführter Geiseln. Ein hochrangiger Hamas-Funktionär kündigte am Samstag bei Telegram an, die Islamistenorganisation werde einen entsprechenden israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Dieser war der Hamas jüngst vorgelegt worden. Die Verhandlungen waren zuvor lange Zeit nicht vorangekommen. Ob es nun doch noch einen Durchbruch geben wird, der einen grossangelegten Militäreinsatz Israels in Rafah verzögern könnte, bleibt offen.

Zur Story