Vor der Präsidentenwahl in Venezuela hat die autoritäre Regierung von Nicolás Maduro nach Angaben der panamaischen Behörden die Anreise von vier lateinamerikanischen Ex-Präsidenten verhindert. Die früheren Staatschefs, die die Wahl beobachten wollten, seien kurz vor dem Abflug in Panama gezwungen worden, das Flugzeug zu verlassen, schrieb der panamaische Präsident José Raúl Mulino auf der Plattform X. Venezuela wies die Vorwürfe zurück.
Nach Angaben von Panamas Aussenministers Javier Martínez-Acha sperrte Venezuela seinen Luftraum für mehrere Stunden für Flüge der panamaischen Gesellschaft Copa Airlines. Der Flug mit den Ex-Präsidenten in Panama-Stadt und eine andere Maschine in der venezolanischen Hauptstadt Caracas seien am Start gehindert worden, bis die Ex-Präsidenten ausstiegen. Die venezolanische Luftfahrtbehörde sagte dagegen, der Flugbetrieb verlaufe ohne Störungen.
An Bord der Passagiermaschine waren die Ex-Präsidentin Mireya Moscoso aus Panama, die ehemaligen Präsidenten Vicente Fox aus Mexiko, Miguel Ángel Rodríguez aus Costa Rica und Jorge Quiroga aus Bolivien sowie eine kolumbianische Ex-Vizepräsidentin.
«Uns wurde gerade gesagt, dass wir aussteigen müssen, sonst kann der Flug nicht starten», sagte Moscoso in der Maschine zu den anderen Passagieren, wie auf einem Video in sozialen Netzwerken zu sehen ist. «Es tut uns leid, denn wir möchten ein freies Venezuela». Fox bezeichnete den Vorfall als «ein schlechtes Zeichen für Sonntag».
Maduro will sich eine dritte Amtszeit sichern. Beobachter rechnen nicht mit einer freien und fairen Wahl. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen. Die besten Chancen dürfte neben Maduro der frühere Diplomat González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática haben. (saw/sda/dpa)