Ausnahmezustand in Norddeutschland: Zwei aggressive Wildschweine haben am Freitag in der Innenstadt von Heide (Schleswig-Holstein) vier Menschen angegriffen und verletzt.
Wie die Polizei in Itzehoe mitteilte, liefen die ausgewachsenen Tiere seit dem Morgen durch die Strassen und drangen in eine Sparkasse am Marktplatz ein. Jäger erschoss eines von ihnen vor dem Gebäude, das andere Schwein flüchtete.
Nachdem es bis zum Mittag nicht mehr gesehen wurde und sich offenbar wieder aus dem Stadtgebiet entfernt hatte, gab die Polizei schliesslich Entwarnung. «Eine Gefahr wird zurzeit nicht mehr gesehen.» Der Einsatz sei abgeschlossen. Neue Suchmassnahmen von Jägern waren zuvor ergebnislos verlaufen.
Zwischenzeitlich hatte die Polizei die Bevölkerung von Heide dazu aufgerufen, in den Häusern zu bleiben, die Innenstadt zu meiden und vor allem die Arbeit der Einsatzkräfte nicht zu behindern. Polizisten und Jäger versuchten dort gemeinsam, die beiden Wildschweine «ausser Gefecht zu setzen».
Polizisten war es dabei nach eigenen Angaben gelungen, eines der wild gewordenen Tiere im Vorraum einer Bank festzusetzen. Über den Kurzbotschaftendienst Twitter wurden Bilder veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie zwei querstehende Polizeiautos den Eingang versperrten.
Zwei Wildschweine in Heider Sparkasse, vier Verletzte. Mehr in Kürze bei @NDRsh. #Heide pic.twitter.com/TZykk7JZk3
— Jörg Jacobsen (@joerg_jacobsen) 20. Oktober 2017
Im Gebäude festsitzende Menschen wurden laut Polizei mit Drehleitern der Feuerwehr über Fenster in Sicherheit gebracht. Ein Jäger erschoss das Tier anschliessend vor der Bank.
Die Polizei warnte generell davor, sich Wildschweinen zu nähern. Sofern Tiere erneut in der Stadt auftauchten, sollten Zeugen sofort den Notruf wählen. Wildscheine können aggressiv reagieren und können dann unter Umständen auch Menschen gefährlich werden. (sda/afp)