Nach dem Taliban-Anschlag auf einen Park voller Familien am Ostersonntag haben pakistanische Sicherheitskräfte bei Razzien mehr als 350 Terrorverdächtige festgenommen. Bei der Attacke waren 72 Menschen getötet worden.
Das meldeten pakistanische Medien am Dienstag. Die Talibangruppe Jamaat ul-Ahrar bekannte sich zur Tat und teilte mit, man habe sowohl Christen als auch die Regierung treffen wollen.
Die Militär- und Geheimdienstoperationen hätten sich gegen «Mitglieder verbotener Organisationen» in der Provinz Punjab gerichtet, hiess es aus Militärkreisen. Wie viele der Festgenommenen in den Anschlag verwickelt waren, blieb zunächst unklar. Die Führungsebene von Jamaat ul-Ahrar soll sich in Afghanistan aufhalten.
Die Zahl der Toten bleibe bei 72, sagte ein Polizeibeamter in der Koordinierungsstelle in Lahore. Darunter seien 35 Kinder. Keiner der rund 190 Verletzten, die noch in Behandlung seien, sei über Nacht gestorben. Ein Arzt am Jinnah-Spital teilte aber mit, dort seien «einige» in kritischer Verfassung. Insgesamt waren mehr als 330 Menschen verletzt worden.
In vielen pakistanischen Städten wurden Sicherheitsmassnahmen für öffentliche Orte verschärft. In der Millionenmetropole Karachi schloss der grösste Vergnügungspark des Landes, der Safari Park, berichtete die «Express Tribune» unter Berufung auf die Verwaltung. In 200 Parks sei dort nun mehr Sicherheitspersonal unterwegs. (sda/dpa)