Angelina Jolie (47) und Brad Pitt (58) liefern sich seit Jahren einen Rechtsstreit. Dabei geht es um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder des einstigen Hollywoodtraumpaars, aber auch um Finanzielles.
Pitt und Jolie waren bis 2016 während etwa zehn Jahren ein Paar, ehe es zur Trennung kam. Diese wurde schnell schmutzig und befeuerte einen seit Jahren schwelenden Streit zwischen den beiden. Jolie reichte 2016 die Scheidung ein, diese wurde 2019 amtlich. Sie forderte damals das alleinige Sorgerecht für die Kinder, die mittlerweile zwischen 14 und 21 Jahren alt sind.
Im Februar hatte Pitt eine neue Klage gegen seine Ex-Frau eingeleitet. Darin geht es um ein ehemals gemeinsames Weingut der beiden in Südfrankreich. Pitt wirft Jolie vor, sie habe ihren Anteil an der Immobilie im September 2021 ohne seine Einwilligung an ein internationales Getränkeunternehmen verkauft.
Es habe eine Vereinbarung gegeben, wonach die ehemaligen Eheleute, ihren Anteil nie ohne das Einverständnis des jeweils anderen verkaufen würden. Jolie stritt in der Vergangenheit ab, dass es eine solche Vereinbarung gegeben hätte.
Die neuen Vorwürfe von Jolie hängen mit dem besagten Weingut zusammen. Sie erklärte nämlich in einem Gerichtsantrag, dass Pitt sich geweigert habe, zu akzeptieren, dass sie sich aus dem gemeinsamen Weingut rauskauft – es sei denn, sie willige in eine Stillschweigevereinbarung ein. In dieser hätte sie sich verpflichten sollen, nicht über den «körperlichen und emotionalen Missbrauch von ihr und ihren Kindern» seitens Pitt zu sprechen.
Jolie benennt auch, um was es bei besagtem Missbrauch ging – und diese Vorwürfe haben es in sich: Sie beschreibt einen Vorfall während eines Privatfluges im September 2016, bei dem Pitt angeblich «Jolie am Kopf packte und schüttelte», bevor er sie «gegen die Badezimmerwand stiess». Zudem habe Pitt «eines der Kinder gewürgt und ein anderes ins Gesicht geschlagen», schreibt die «New York Times» unter Berufung auf die Gerichtsakte. Und weiter: «Einmal schüttete er Bier über Jolie, ein anderes Mal Bier und Rotwein über die Kinder.» Ursprung des Streits sei gewesen, dass Pitt Jolie vorwarf, zu wenig streng gegenüber den Kindern zu sein.
Einige Tage nach dem Flug von Frankreich nach Kalifornien habe Jolie dann die Scheidung eingereicht. Ermittler hatten bereits im Herbst 2016 einen Vorfall an Bord des Flugzeugs untersucht – damals wurden allerdings keine Details veröffentlicht. Im November desselben Jahres teilte die US-amerikanische Bundespolizei FBI dann mit, dass die Ermittlungen eingestellt worden seien. Man sei sich «aufgrund verschiedener Faktoren einig gewesen», dass man keine Anklage gegen Pitt erhebt.
Nachdem Jolie ihre Gegenklage am Dienstag beim Supreme Court in Los Angeles eingereicht hatte, stehen mit jener von Pitt aus dem Februar nun zwei Gerichtsfälle zur Verhandlung. Durch die heftigen neuen Vowürfe von Jolie scheint es realistisch, dass sich die Fronten zwischen den ehemaligen Eheleuten noch ein weiteres Mal verhärten. Gut möglich, dass Hollywood nach dem vielbeachteten Scheidungskrieg zwischen Amber Heard und Johnny Depp, die nächste prominente Schlammschlacht vor Gericht ins Haus steht.
(con/sda/dpa)