Zalando, Digitec und Aliexpress: Schweizerinnen und Schweizer kaufen immer mehr Waren online ein. Im Schnitt gab jeder Einwohner in der Schweiz 2016 etwas mehr als 900 Franken für Online-Warenbestellungen aus. Gesamthaft macht das 7,8 Milliarden Schweizer Franken, acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dies zeigt die neue Gesamtmarkterhebung des Verbandes für Schweizerischen Versandhandel (VSV) und des Marktforschungsinstitut GfK.
Die Einkäufe im Ausland nahmen dabei überproportional um 18 Prozent zu. Seit 2012 haben sich Online-Einkäufe im Ausland sogar verdoppelt. Diese Entwicklung soll sich laut den Autoren der Erhebung in Zukunft fortsetzen. Trotzdem wird der Grossteil des Geldes immer noch in der Schweiz ausgegeben.
Besonders klein mutet der Anteil Online-Einkäufe an, der über Auktionsplattformen und Marktplätze wie Aliexpress oder Ricardo getätigt wird: Nur jeder zehnte Franken wird hier ausgegeben (insgesamt 750 Millionen).
Im Vergleich zum klassischen Handel machen sich die Online-Einkäufe besonders im Non-Food-Bereich bemerkbar. Hier ist der Anteil der online getätigten Einkäufe auf über 15 Prozent gestiegen. Laut VSV und GfK soll 2019 die 20-Prozent-Marke überschritten werden. Bei den Nahrungsmitteln beläuft sich der Online-Verkauf auf etwas weniger als zwei Prozent.
Besonders beliebt sind Online-Angebote in den Sparten Heimelektronik und Fashion. 1,8 Milliarden Franken haben die Schweizer Konsumenten 2016 für Multimedia-, HiFi- und Elektronikgeräte online ausgegeben. 1,5 Milliarden für Kleider und Schuhe.
Die Online-Versandhändler der Schweiz haben 2016 370 Millionen Franken für Werbung ausgegeben. Am meisten wird das Online-Angebot dabei mit Newslettern oder per Mail beworben. Auch Online-Werbung ist beliebt, ansonsten setzten die Schweizer Online-Versandhändler auf unterschiedliche Werbeformen wie Anzeigen in Printmedien, Fernsehwerbung oder Displaywerbung. Nur in der Erotikbranche beschränken sich die Werbeanstrengungen auf Online- und Fernsehwerbung.
Nirgendwo in Europa bezahlen die Konsumenten lieber per Rechnung als in der Schweiz. 80 Prozent aller Bestellungen wurden auf diese traditionelle Weise beglichen. Nur rund 15 Prozent der Kunden bezahlten 2016 per Kreditkarte oder über Paypal. (leo)