International
Schweiz

Schweiz verurteilt Wohnungen Israels in Palästinensergebieten

FILE - A masked Palestinian sits during a support rally for the Palestinian prisoners, outside Ofer, an Israeli military prison near the West Bank city of Ramallah, Friday, March 1, 2013. Israel' ...
Ein vermummter Palästinenser.Bild: keystone

Schweiz bezeichnet geplante Wohnungen Israels in Palästinensergebieten als «illegal»

16.02.2023, 12:53
Mehr «International»

Die Schweiz fordert von Israel, auf den Bau von rund 10'000 neuen Wohnungen in besetztem palästinensischem Gebiet zu verzichten. Diese Projekte seien völkerrechtlich illegal, begründet das Aussendepartement in Bern.

Die Schweiz sei besorgt und fordere Israel auf, auf diese einseitigen Massnahmen zu verzichten, die die Spannungen weiter verschärfen und eine verhandelte Zweistaatenlösung gefährden könnten, heisst es in einer Twitter-Nachricht des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom Donnerstag.

Es sei dringend notwendig, den politischen Horizont in Richtung eines dauerhaften Friedens auf der Grundlage des Völkerrechts wiederherzustellen, heisst es weiter. Israels Sicherheitskabinett hatte am Sonntag die Legalisierung der Bauvorhaben für neun jüdische Siedlungen auf Palästinensergebiet beschlossen.

Am Dienstag hatten bereits die Aussenministerinnen und Aussenminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien und den USA in einer gemeinsamen Erklärung ihre Ablehnung der israelischen Siedlungsprojekte zum Ausdruck gebracht.

Die Siedlungspolitik Israels ist umstritten. 1967 hatte Israel das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Insgesamt leben dort heute mehr als 600'000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete allerdings für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

Israel unterscheidet zwischen Siedlungen, die mit Genehmigung der Regierung entstanden, und «wilden Siedlungen», die per Gesetz rückwirkend legalisiert werden sollen. Aus völkerrechtlicher Sicht sind alle Siedlungen illegal. Ende 2016 hatte der Uno-Sicherheitsrat Israel zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschliesslich des annektierten Ost-Jerusalems aufgefordert.

(yam/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
_kokolorix
16.02.2023 13:11registriert Januar 2015
Die Mehrheit der Israelis will keinen Frieden. Sie wollen die Palästinenser vertreiben, das Land annektieren und davon profitieren
Vermutlich werden wir in den nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA massive Beeinflussung aus Israel erleben, um die Republikaner wieder an die Macht zu bringen. Und das obwohl sich bei denen eine Menge Antisemiten herumtreiben.
Man sollte nicht glauben, dass die Menschen etwas aus der Vergangenheit lernen.
3811
Melden
Zum Kommentar
avatar
OrDa84
16.02.2023 20:02registriert August 2021
Liebes Watson. Könnt ihr bitte aufhören, Israels Siedlungspolitik als "umstritten" zu bezeichnen, wie ihr das jetzt schon in mehreren Artikeln getan habt?
Das, was Israel da macht, ist gemäss UNO Charta nicht umstritten, nicht "illegal", sondern schlicht illegal. Punkt.
285
Melden
Zum Kommentar
avatar
Andi Weibel
16.02.2023 19:43registriert März 2018
Wenn man die Siedlungen als illegal bezeichnet, muss man keine Gänsefüsschen um "illegal" machen. Dass es illegal ist, sich Territorien anderer Staaten anzueignen, ist eine objektive Tatsache. Jeder kann das unter anderem in der Uno-Charta selbst nachlesen.
266
Melden
Zum Kommentar
17
Donald Trump hat sich entschieden: Darum kommt er nicht ans WEF
Deutschlands Kanzler Scholz, Argentiniens Präsident Milei und ein Putin-Versteher treten am WEF auf, wie die «Schweiz am Wochenende» erfahren hat. Was aber ist mit dem künftigen US-Präsidenten Trump?

Erst wenige Tage vor dem Jahrestreffen, das vom 20. bis zum 24. Januar 2025 stattfindet, veröffentlicht das Weltwirtschaftsforum seine Gästeliste. Dennoch liegen der «Schweiz am Wochenende» verlässliche Angaben zu den Teilnehmern vor.

Zur Story