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Warnstreik am Berliner Flughafen – auch Flüge aus der Schweiz betroffen

epa10519918 An airport employee attends a protest during a 24 hours strike at the Berlin-Brandenburg airport, Germany, 13 March 2023. The employees of aviation security and ground handling services ca ...
Eine Flughafenangestellte streikt am 13. März 2023.Bild: keystone

Warnstreik am Berliner Flughafen – auch Flüge aus der Schweiz betroffen

23.04.2023, 15:59
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Am Berliner Flughafen starten an diesem Montag wegen eines Warnstreiks keine Passagierflüge. Auch ein Teil der Ankünfte von Flugzeugen ist betroffen und fällt aus.

Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle auf, von 3.30 Uhr bis Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Der Flughafen teilte daraufhin mit, dass kein Passagierflug starten könne.

Auf der Internetseite des Flughafens waren am Sonntag bereits fast alle der etwa 240 ursprünglich geplanten Abflüge gestrichen. Auch bei einem Teil der ebenfalls etwa 240 geplanten Ankünfte von Flugzeugen hiess es: «Gestrichen».

Auch die Swiss erwartete im Flugplan an diesem Tag Streichungen und Verspätungen. Flüge nach Berlin sollten allerdings planmässig durchgeführt werden. Die Passagiere sollten sich bei den Fluglinien informieren.

Der Flughafen ging davon aus, dass ein Teil der Landungen ausfällt, weil die Flugzeuge nach ihrer Ankunft nicht mehr mit neuen Passagieren starten und weiter fliegen könnten.

Bereits mehrere Arbeitsniederlegungen

Der Warnstreik am Hauptstadtflughafen reiht sich ein in eine inzwischen lange Liste von Arbeitsniederlegungen vor allem im Verkehr in den vergangenen Wochen. Erst am Donnerstag und Freitag gab es Warnstreiks an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg sowie am Freitag zusätzlich auch an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Die Warnstreiks führten zu zahlreichen Flugausfällen, Zehntausende Menschen waren betroffen. Am Baden-Airport wurde auch am Samstag noch gestreikt.

In Hamburg lief der Flugbetrieb am Wochenende auf Hochtouren. Vor allem am Samstag gab es noch Nachwirkungen des Streiks mit überfüllten Terminals und vollen Flügen. Viele Urlaubsrückkehrer zum Ende der Osterferien in Schleswig-Holstein hatten ihre ausgefallenen Flüge auf Samstag umgebucht. Sonntag lief es dann weitgehend regulär.

Am Freitagvormittag stand zudem stundenlang der Bahnverkehr still, weil die Tarifverhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und 50 Bahnunternehmen stocken. Die Gewerkschaft hatte für acht Stunden zum Ausstand aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber vor den nächsten Verhandlungen zu erhöhen.

Weitere Streiks angedroht

Am Dienstag stehen die nächsten Gespräche zwischen der EVG und der Deutschen Bahn an - eine Lösung des Tarifkonflikts gilt aber als äusserst unwahrscheinlich. Die EVG hat bereits angedroht, dass es weitere Warnstreiks geben könnte.

Grund für die Flughafen-Warnstreiks von Donnerstag und Freitag sowie von Montag sind Verhandlungen über Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gespräche werden bereits seit geraumer Zeit zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) geführt.

Der Flughafenverband ADV appellierte an die Tarifpartner, eine Übereinkunft am Verhandlungstisch zu suchen. «Ein ganztägiger Streik, der den Hauptstadtflughafen vom internationalen Luftverkehr abkoppelt, hat längst nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun», hiess es in einer Mitteilung des Verbands. Die betroffenen Passagiere hätten wegen der kurzfristigen Ankündigung kaum eine Chance, «sich Reisealternativen zu suchen».

(yam/sda/dpa)

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