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Mann mit Down-Syndrom erschossen – Polizisten angeklagt

Mann mit Down-Syndrom erschossen – Polizisten angeklagt

12.04.2019, 13:45
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epa06925626 Police technicians search the site where a 20-year-old man was shot and killed by Swedish Police in Stockholm, Sweden, 03 August 2018. According to reports, a young man with a Down's  ...
Polizisten untersuchen den Tatort.Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

Polizisten, die in Schweden auf einen 20-Jährigen mit Down-Syndrom geschossen haben, müssen sich dafür vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft in Stockholm teilte am Freitag mit, sie werde Anklage gegen drei Männer erheben.

Zweien werde Fehlverhalten im Dienst vorgeworfen. Ein dritter, der den tödlichen Schuss abgab, muss sich für den Tod des jungen Mannes beziehungsweise ebenfalls wegen Fehlverhaltens verantworten.

Der 20-Jährige war in der Nacht zum 2. August 2018 aus der Wohnung seines Vaters gelaufen und hatte eine Spielzeugpistole dabei. Zeugen alarmierten die Polizei, sie hätten einen bewaffneten Mann im Hinterhof gesehen.

Blumenkränze am Ort wo der junge Mann starb.
Blumenkränze am Ort wo der junge Mann starb.Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

Als die Beamten eintrafen, hielten sie die Waffe für echt. Der junge Mann, der ausserdem eine Autismus-Diagnose hatte, reagierte nicht auf die Aufforderung, die Pistole fallen zu lassen und richtete sie auf die Beamten. Die Polizisten fühlten sich bedroht und gaben zusammen 25 Schüsse ab, drei trafen ihr Ziel.

Situation nach jedem Schuss neu prüfen

Staatsanwalt Martin Tidén räumte ein, dass die Polizisten nicht erkennen konnten, dass der Mann eine Spielzeugpistole in der Hand hatte. Die Beamten hätten in der Situation nicht prüfen können, ob die Bedrohung real war. Dennoch hätten sie nach jedem Schuss neu prüfen müssen, ob es einen Grund gab, weiter zu schiessen.

In diesem Fall sei das offenbar nicht geschehen. Obwohl sich der 20-Jährige abgewendet hatte, stellten sie das Feuer nicht ein. Der junge Mann wurde von zwei Schüssen in den Rücken getroffen, einer davon war tödlich.

Zuvor hatte der Einsatzleiter den Vater des jungen Mannes getroffen, der ihm berichtete, dass er nach seinem Sohn suche. Der Polizist sah aber den Zusammenhang nicht. Auch er ist nun wegen Fehlverhaltens angeklagt. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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tzhkuda7
12.04.2019 16:01registriert Juni 2015
Ist schwierig zu sagen im Jahr 2018 wie man als Polizist reagieren soll wenn einer auf einem mit einer Waffe zielt die ähnlich aussieht und bei dunkleren Verhältnissen wie hier in der Nacht nicht mehr unterscheidbar ist, und er dann noch nicht reagiert auf Aufrufe ja da spielt echt alles tragische zusammen.

Bin mir nicht sicher, ob es diesen Polizisten seelisch wirklich gut geht, wenn sie im Nachgang erfahren haben, das die Person Downsyndrom hatte.

So schlimm. Leid für die Betroffenen auf beiden Seiten. Für mich ist hier ein Stückweit auch die Betreuung des 20 Jährigen verantwortlich.
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Edgar Allan Klo
12.04.2019 14:46registriert Februar 2014
Tragisch, sehr tragisch. Dennoch halte ich es für fragwürdig, hier Beamte anzuklagen, die sich bei Leib und Leben bedroht gefühlt hatten. Klar, 25 Schüsse klingt nach erstmal viel, aber wenn dir Jemand die Knarre ins Gesicht hält will ich erstmal sehen, Wer da ruhig bleibt und nach jedem Schuss mal so nachdenkt, ob die Bedrohung eine andere sein könnte. In dieser Situation kommt der Raubtiermodus zum Tragen, und der sagt nur eins: Du oder ich.

Bei aller Tragik und Traurigkeit des Falles sehe ich wirklich nicht ein, warum man da die Cops noch mehr belasten soll als sie es sicher schon sind.
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Bündn0r
12.04.2019 15:26registriert Januar 2018
Ich hoffe die Polizisten werden frei gesprochen.
In der Nacht ist eine Spielzeugpistole erst recht nicht von einer echten zu unterscheiden. Auch Autismus bzw Down-Syndrom können nicht wirklich erkennt werden in der Dunkelheit bzw überhaupt von Auge. Wird die Pistole nun auf die Polizei gerichtet sollte diese sich verteidigen dürfen.

Ob wirklich 25 Schüsse dafür notwendig sind? Vermutlich nicht.
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