Die spanische Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Kriegsverbrechen und Terrorismus gegen den Chef der nigerianischen Islamistengruppe Boko Haram, Abubakar Shekau, erhoben.
Die Anklage bezieht sich auf einen Überfall der Extremisten auf die Stadt Ganye, bei dem vor zwei Jahren 25 Menschen getötet wurden. Die Strafverfolgung wird nach spanischem Recht möglich, weil auch eine spanische Nonne unter den Angegriffenen war.
Sie konnte sich vor den Islamisten verstecken und wurde später von der nigerianischen Armee befreit. Spanien ist ein Vorreiter bei der Anwendung des universellen Strafrechts. So hatten spanische Staatsanwälte schon 1998 einen Haftbefehl gegen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet erwirkt.
Boko Haram kämpft mit äusserster Brutalität seit 2009 für einen eigenen streng islamischen Staat im Norden Nigerias nach den Grundsätzen der Scharia. Boko Haram hat Tausende Menschen getötet und Hunderte verschleppt, vor allem Frauen und Mädchen. Millionen Menschen sind auf der Flucht. (sda/reu)