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Ukraine

Russland-Ukraine-Konflikt: Hier weist Putin seinen Spionagechef zurecht

epa09775886 Russian President Vladimir Putin chairs a meeting with members of Russia's Security Council in the Kremlin in Moscow, Russia, 21 February 2022. The meeting focused on the issue of rec ...
Heute fand das Treffen des Sicherheitsrats statt und Putin inszenierte es entsprechend.Bild: keystone

Hier bringt Putin seinen Spionagechef ins Schwitzen

21.02.2022, 20:1621.02.2022, 22:43
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Der Chef der russischen Auslandsspionage, Sergej Naryschkin, ist bei einer Sitzung im Sicherheitsrat im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Er sprach sich versehentlich für eine russische Einverleibung der von der Ukraine abtrünnigen «Volksrepubliken Luhansk und Donezk» aus. «Ich unterstütze den Vorschlag über die Aufnahme der Donezker und der Luhansker Volksrepubliken in den Bestand der Russischen Föderation», sagte Naryschkin am Montag.

Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. «Darüber reden wir nicht. Das erörtern wir nicht. Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht», sagte Putin schroff.

Die selbst ernannten Volksrepubliken und das russische Parlament hatten zuvor Putin aufgefordert, die Unabhängigkeit anzuerkennen. Dann parierte Naryschkin: «Ja, ich unterstütze den Vorschlag zur Anerkennung der Unabhängigkeit.»

Im Sicherheitsrat hatten sich die Mitglieder mehrheitlich für die Anerkennung ausgesprochen. Putin kündigte dem Kreml zufolge an, er habe die Absicht, einen Erlass über die Anerkennung zu unterzeichnen.

Der Chef des Auslandsgeheimdienstes SWR hatte sich auch dafür ausgesprochen, dem Westen eine letzte Chance geben, um Druck auf die Ukraine auszuüben für die Umsetzung des Minsker Friedensplans. Er reagierte damit auf einen entsprechenden Vorschlag des Sekretärs des nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew. Putin fragte, ob das Sinn habe angesichts dessen, dass die ukrainische Führung den Friedensplan erklärtermassen nicht umsetzen wolle. Einigkeit herrschte dann darüber, dass in dem seit acht Jahren dauernden Konflikt keine Lösung erzielt worden und auch künftig nicht absehbar sei. (sda/dpa)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Influenzer
21.02.2022 20:27registriert Januar 2018
Ups, da hat wohl einer das Skript vom nächsten Montag auf dem Tisch gehabt.
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Donny Drumpf
21.02.2022 20:22registriert November 2019
Marionettenspiel mit Kasperli als Strippenzieher. Wenns doch so lustig wär, wie es klingt.
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Ali mini äntli
21.02.2022 20:52registriert September 2021
Putin selbst hat damit das Minsker Abkomen verletzt. Und dass von diesen russischen Räten ausser Zustimmung zu Putins Vorschlägen nichts kommt ist nicht anders zu erwarten. Eine abweichende Haltung würde schnell mit einem inszenierten Selbstmord oder so ähnlichem bestraft.
Die Frage ist eher, wie lange Europa da noch zuschaut. Heisse Luft ist genug produziert. Sanktionen sind wirkungslos solange man dabei die eigenen Geschäfte am laufen lassen möchte.
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