International
Ukraine

Wahlen in ukrainischen Separatisten-«Republiken» Donezk und Lugansk

Westen anerkennt Urnengang nicht

Wahlen in ukrainischen Separatisten-«Republiken» Donezk und Lugansk

02.11.2014, 07:57
Mehr «International»

In den von prorussischen Separatisten ausgerufenen «Volksrepubliken» Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine haben am Sonntag Parlaments- und Präsidentschaftswahlen begonnen. Die Separatisten haben nach eigenen Angaben rund drei Millionen Stimmzettel drucken lassen.

Die Wahl findet von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr (MEZ) statt. Die Abstimmung an diesem Sonntag erfolge «auf höchstem Niveau», sagte Separatistenführer Alexander Sachartschenko am Samstag in Donezk. Für die Abstimmung in den selbst ernannten «Volksrepubliken» Lugansk und Donezk sei «alles bereit».

Bei den Abstimmungen wählen die Separatistenhochburgen an diesem Sonntag getrennt ihren «Republikchef» und ihre Vertretung. In Donezk sollen 100 Abgeordnete bestimmt werden, in Lugansk sind es 50.

3,2 Millionen Stimmzettel gedruckt

Die Zahl der Wahlberechtigten gilt als unklar, weil in den vergangenen Monaten Hunderttausende wegen der Kämpfe aus der Region geflüchtet sind. In Donezk seien 3,2 Millionen Stimmzettel gedruckt worden, in Lugansk rund eine Million, hiess es.

Der Westen erkennt den Urnengang nicht an, Russland will ihn dagegen trotz internationaler Kritik anerkennen. Aus Sicht des Westens und der Regierung in Kiew untergräbt Moskau damit den Friedensprozess für die Region.

Überschattet wurden die Vorbereitungen von erneuten Gefechten zwischen Regierungseinheiten und moskautreuen Aufständischen. Dabei starben mindestens sechs Armeeangehörige, zehn weitere Soldaten wurden verletzt, wie der Sicherheitsrat in Kiew mitteilte.

Damit kamen Schätzungen zufolge allein in den vergangenen zehn Tagen mehr als 300 Menschen ums Leben - trotz einer seit Anfang September geltenden Feuerpause in der Krisenregion. Den Vereinten Nationen zufolge starben bei dem Konflikt seit April mehr als 4000 Menschen. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
US-TikTok-Verbot rückt näher – doch Trump scheint seine Meinung geändert zu haben
Washington macht Ernst: Die Videoplattform TikTok könnte in den USA bald verboten werden, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstelle. TikTok will sich wehren. Aber der Druck wächst, auch in Europa. Hier argumentiert man mit der psychischen Gesundheit von Jugendlichen.

Die Zeit läuft. Maximal 360 Tage hat die Besitzerin von TikTok nun Zeit, um sich von der populären Videoplattform zu trennen – sonst droht ein TikTok-Verbot in den USA. So hat es am Dienstag nach dem Repräsentantenhaus auch der Senat in Washington beschlossen. Die politische Debatte ist damit vorerst zu Ende, TikTok hat trotz massiver Lobby-Ausgaben verloren.

Zur Story