In der Ukraine hat es einen massiven Hackerangriff auf Internetseiten der Regierung gegeben. Ziel waren nach Angaben des Bildungsministeriums in der Nacht zum Freitag unter anderem die offizielle Seite der Regierung sowie die Homepages von Aussenministerium, Energieministerium und Zivilschutzministerium. Die Attacke sei breitgefächert gewesen, hiess es. Eine auf Cyberangriffe spezialisierte Einheit nahm Ermittlungen auf.
Nun hat die Ukraine Russland für den massiven Hackerangriff verantwortlich gemacht. «Ersten Daten zufolge» seien die Angriffe aus Russland erfolgt, teilte das Ministerium für Kultur und Informationspolitik am Freitag in der Hauptstadt Kiew mit.
So habe es in russischen Medien schon erste Hinweise auf die Attacken gegeben, noch bevor sie in der Ukraine aufgegriffen worden seien. Die Experten des Ministeriums mutmassten, dass die Angriffe mit einer «kürzlichen Niederlage Russlands bei den Gesprächen zur zukünftigen Zusammenarbeit der Ukraine mit der Nato» im Zusammenhang stünden.
Der Staatliche Dienst für Informationssicherheit versicherte, es seien keine persönlichen Daten von Ukrainern kopiert worden. Einige Seiten seien aus Sicherheitsgründen vom Netz genommen worden. Alle öffentlich zugänglichen Inhalte seien weiterhin vorhanden. Am Mittag dauerten die Probleme an.
Wie ukrainische Medien meldeten, war vor dem Angriff beim Aussenministerium eine Ankündigung auf Russisch, Polnisch und Ukrainisch eingegangen. Darin hiess es: «Alle Daten auf dem Computer sind zerstört, es ist unmöglich, sie wiederherzustellen.» Den vorigen grossen Cyber-Angriff gegen staatliche Institutionen in der Ukraine gab es im Dezember 2016. Ermittler nehmen regelmässig einheimische Computerkriminelle fest. (yam/sda/dpa)