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Training ukrainischer Soldaten geht laut Bericht zulasten britischer Truppen

Training ukrainischer Soldaten geht laut Bericht zulasten britischer Truppen

Die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in Grossbritannien schränkt einem Bericht des Rechnungshofs in London zufolge das Training britischer Soldaten ein.
11.09.2024, 03:0611.09.2024, 03:06

Ein Viertel der Ausbildungskapazitäten werde für das Programm für ukrainische Rekruten verwendet, die sogenannte Operation Interflex, hiess es in dem Bericht des National Audit Office (NAO).

epa11568335 Soldiers cast their shadows as they stand in the yard of the chancellery during a reception with military honors for British Prime Minister Keir Starmer (not pictured), in Berlin, Germany, ...
Britische Soldaten bei einer Parade – ihre Ausbildung soll derzeit teils zu kurz kommen.Bild: keystone

Bitten britischer Einheiten um Zeit auf Truppenübungsplätzen seien 2023 achtmal häufiger abgelehnt worden als 2019. «Das Verteidigungsministerium hat anerkannt, dass Interflex die Fähigkeit der britischen Armee einschränken wird, ihre eigenen Soldaten auszubilden», teilte NAO weiter mit.

Die Ausbildung ukrainischer Marinesoldaten sei bereits Anfang des Jahres in die Niederlande verlegt worden, weil die Nutzung der Einrichtungen in Grossbritannien die Ausbildungsbedürfnisse der Royal Marines zu gefährden drohte.

Grossbritannien hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 mehr als 42'000 Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebildet. Operation Interflex soll nach Worten von Verteidigungsminister John Healey das gesamte Jahr 2025 über weiterlaufen.

Schwieriges Training für Drohnenkampf

Den Angaben zufolge sehen sich 89 Prozent der in Grossbritannien trainierten ukrainischen Soldaten besser auf den Kampfeinsatz vorbereitet. Kritik gab es laut NAO aber an der mangelnden Ausbildung beim Einsatz und der Bekämpfung von Drohnen. Grund dafür sind militärische und zivile Flugbeschränkungen in Grossbritannien.

Dem NAO-Bericht zufolge hat Grossbritannien aus eigenen Vorräten bisher Waffen und Ausrüstung im Wert von 171,5 Millionen Pfund (etwa 203 Mio. Euro) an die Ukraine geliefert. Die Kosten für die Aufstockung übersteigen die Spenden demnach deutlich. Das Verteidigungsministerium rechnet bis zum Geschäftsjahr 2030/31 mit 2,71 Milliarden Pfund. Die neu beschaffte Ausrüstung sei in einigen Fällen moderner als die gespendete. (sda/dpa)

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