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Russische Propagandisten sprechen von angeblichem Konflikt mit Türkei

Russische Propagandisten sprechen von angeblichem Konflikt mit Türkei

Regelmässig stellen russische Propagandisten ohne Anhaltspunkte Behauptungen auf. Nun reden sie von einem Konflikt mit der Türkei.
18.07.2023, 14:3118.07.2023, 14:31
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Ein Artikel von
t-online
Wladimir Solowjow im Januar 2023, als er in seiner Talkshow Deutschland droht.
Wladimir Solowjow (im Januar 2023): Der russische Propagandist hat erneut alarmistische Behauptungen verbreitet. Diesmal ging es um den türkischen Präsidenten.

Erneut verbreitet die russische Propaganda alarmistische Meldungen und warnt diesmal vor einem angeblichen türkischen Angriff. Propagandisten fordern demnach Russland auf, sich auf einen Konflikt mit der Türkei vorzubereiten. Beweise haben sie dafür keine, Gründe für die Zuspitzung der Propaganda könnten aber in der zunehmenden Distanzierung des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan liegen.

Dieser hatte sich in den letzten Wochen durch sein Handeln immer mehr von Russland abgewendet. Erdoğan ermöglichte die Nato-Aufnahme Schwedens, sprach sich für einen Nato-Beitritt der Ukraine aus, liess hochrangige ukrainische Offiziere entgegen einer entsprechenden Vereinbarung mit Russland frei und will der Ukraine Berichten zufolge türkische Panzerhaubitzen liefern.

Zudem warb Erdoğan erneut für die Verlängerung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine, in dem Russland der Ukraine die Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer weiterhin erlauben sollte. Russland scheint nicht begeistert von der zunehmenden Distanzierung Erdoğans und lehnten eine Verlängerung des Abkommens am Montag ab.

Im russischen Staatsfernsehen unterhielten sich der Propagandist Wladimir Solowjow und der Duma-Abgeordnete Semjon Bagdasarow über das Verhältnis zur Türkei. «Die Türkei ist ein imperialer Staat mit einer imperialen Geschichte», erklärte Solowjow. Daraufhin behauptet Bagdasarow: «Sie wollen die entstandene Situation nutzen, um Gebiete zurückzuholen, von denen sie glauben, dass sie ihnen gehörten.» Das sei nicht nur der Süd-Kaukasus, sondern auch «unser Nord-Kaukasus, die Schwarzmeer-Küste und die Krim.» Russland müsse nun handeln, so Bagdasarow.

Dass Russland die Krim 2014 selbst völkerrechtswidrig annektierte, bleibt in der Erzählung unerwähnt. Die Behauptung der russischen Propagandisten kann zudem nicht bestätigt werden. Aus der Türkei und vom türkischen Präsidenten sind keinerlei derartigen Äusserungen bekannt.

(t-online/csi)

Verwendete Quellen:

  • twitter.com: Beitrag von @TheKremlinYap (englisch)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Geschichte wiederholt sich...
18.07.2023 14:44registriert Februar 2022
«Die Türkei ist ein imperialer Staat mit einer imperialen Geschichte» Und was ist denn bitte Russland? 😉
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Chalbsbratwurst
18.07.2023 17:53registriert Juli 2020
Ich habe gehört das China nun seine Atomwaffen in Richtung Russland ausgerichtet und 500'000 Soldaten an die russische Grenze verlegt hat weil Putin dem Xi beim letzten Besuch keins blasen wollte.

Ich bin hier schon richtig oder? Das ist doch die Märchenabteilung... ;-)
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Alex747
18.07.2023 14:58registriert Oktober 2019
Das sind gute Neuigkeiten! Ich denke Putin kann sich noch sehr gut an Abschuss einer russischen Su-24 am 24 November 2015 mit einer Luft-Luft-Rakete durch türkische Luftsteitkräfte errinern. Türken haben in Europa die stärkste Armee und Erdogan würde nicht so einen E...tanz veranstalten als Westeuropäer sondern würde sich wissen zu währen. Putin würde eher Deutschland als Türkei angreifen.
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