Ausläufer des Hurrikans «Ida» haben der Millionenmetropole New York den stärksten Regen seit Beginn der Aufzeichnungen gebracht. Innerhalb von nur einer Stunde fielen im Central Park in Manhattan rund 80 Millimeter Regen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte.
Damit pulverisierte das Unwetter den bisherigen Rekord, den Tropensturm «Henri» erst vor gut einer Woche mit 49 Millimeter für 60 Minuten aufgestellt hatte. Insgesamt ist der Sommer 2021 in New York nicht nur sehr heiss und sonnig, sondern auch der regenreichste in der New Yorker Geschichte.
New Yorks Bürgermeister rief den Notstand aus: «Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Strassen», schrieb Bill de Blasio bei Twitter. Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Strasse gehen, um den Rettungskräften die Arbeit zu ermöglichen.
Please stay off the streets tonight and let our first responders and emergency services get their work done.
— Mayor Bill de Blasio (@NYCMayor) September 2, 2021
If you’re thinking of going outside, don’t. Stay off the subways. Stay off the roads. Don’t drive into these heavy waters.
Stay inside.
«Bleiben Sie weg von der U-Bahn. Halten Sie sich von den Strassen fern. Fahren Sie nicht in dieses schweren Überschwemmungen», so de Blasio weiter. Etwa 5300 Kunden Haushalte seien ohne Strom. Es blieb zunächst unklar, ob Menschen bei dem Unwetter verletzt wurden oder ums Leben kamen.
Am Mittwochabend hatten die Behörden in New York und seinem Umland vor schweren Unwettern, lebensgefährlichen Überflutungen und sogar Tornados gewarnt. Kurze Zeit später ging so viel Regen über der Grossstadt nieder, dass Strassen sich in Flüsse verwandelten und Menschen teilweise knietief im Wasser standen. Alle U-Bahnlinien mussten den Dienst zwischenzeitlich einstellen - viele Menschen sassen in den Waggons fest.
Ein Video von Unicef-Sprecher Joe English zeigte den Queens Boulevard im gleichnamigen Stadtteil, der so überflutet war, dass Fahrgäste in einem Linienbus auf die Sitze steigen mussten: «Der Queens Boulevard in Maspeth/Corona ist im Moment ein buchstäblicher Fluss. Bus voll durchflutet, mehrere Autos im Wasser stecken geblieben. Absolut verrückt», schrieb English auf Twitter. Auch in eine U-Bahnstation drang Wasser mit der Kraft einer Springflut ein, wie Bilder zeigten.
Queens Boulevard in Maspeth/Corona is a literal river at the moment. Bus fully flooded driving through, multiple cars stuck in the water. Absolutely insane. pic.twitter.com/LuSL9uWCEl
— Joe English (@JoeEEnglish) September 2, 2021
Das Extremwetter traf dabei auch die gerade stattfindenden US Open. In das Louis-Armstrong-Stadion regnete es trotz Dachs seitlich so stark hinein, dass der Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden musste.
Auch das Gelände in Flushing Meadows war teilweise überflutet, sodass Tausende Besucher entweder Schutz suchen oder durchs Wasser waten mussten. (sda/dpa)