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USA: Banane und Klebeband teuer versteigert

Dieses «Kunstwerk» wurde versteigert – rate mal, für wie viel

In New York hat jemand eine Banane und Klebeband für 6,2 Millionen Dollar erstanden.
21.11.2024, 04:37
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Die umgerechnet knapp 5,9 Millionen Euro sind weniger Ausdruck der astronomischen Preise in der Weltstadt, sondern Beweis für den Erfolg einer provokanten Idee des Konzeptkünstlers Maurizio Cattelan. Sein Werk mit dem Namen «Comedian» wurde für die enorme Summe – ein Vielfaches des erwarteten Betrags – beim Auktionshaus Sotheby's versteigert, wie dieses auf der Plattform X mitteilte.

Banana new york
Ja, die Idee für dieses Meisterwerk kostet mehr als 6 Millionen US-Dollar.Bild: sothebys/x

Der für seine häufig skurrilen Skulpturen bekannte Cattelan hatte die Bananen-Installation ursprünglich 2019 auf der Art Basel Miami Beach vorgestellt und einen Preis von 120'000 Dollar festgesetzt. Der amerikanische Aktionskünstler David Datuna riss die Banane daraufhin von der Wand und ass sie. Einige Jahre später gab es einen ähnlichen Vorfall in einem Museum in Südkorea, wo ein Kunststudent die Frucht von der Wand nahm, schälte, ass und die Schale dann wieder an die Wand klebte.

Cattelan habe das nicht gestört, hiess es. Nach seinen Instruktionen soll die reife Banane an der Wand alle zwei oder drei Tage ersetzt werden. Der Käufer, ein chinesischer Krypto-Unternehmer namens Justin Sun, erwarb also eher die Idee Cattelans mit einem Zertifikat, statt die Banane und das Klebeband selbst.

Müssen wir uns wieder über Kunst aufregen?

Als Cattelan «Comedian» erstmals vorstellte, sorgte es für ungeahntes Aufsehen. Die Banane 160 Zentimeter über dem Boden an der Wand war der Star der Art Basel. Einige waren ungläubig, andere fasziniert, wieder andere empört: Das war doch keine Kunst. Oder doch? Kritiker sagen, dass jedes grosse Kunstwerk auch Wut auf sich zieht. Dies liege in der Kraft eines Objekts, das die Grenzen dessen, was wir als normal betrachten, verschiebt.

Viele Betrachterinnen und Betrachter betonten aber auch, wie absurd und humoristisch «Comedian» ist. Der Künstler selbst sah das in einem Interview vor einigen Jahren ein wenig anders: «Für mich war Comedian kein Witz; es war ein aufrichtiger Kommentar und eine Reflexion darüber, was wir wertschätzen. Auf Kunstmessen regieren Geschwindigkeit und Geschäft, also sah ich es so: Wenn ich auf einer Messe sein müsste, könnte ich eine Banane verkaufen, wie andere ihre Gemälde verkaufen. Ich könnte innerhalb des Systems spielen, aber mit meinen Regeln», sagte Cattelan.

In einem von Sotheby's produzierten Video heisst es dazu:

«Dies ist ein Werk, das seine Kraft aus der Frage bezieht, wie wir Kunst bewerten. Und es gibt kein besseres Forum, um den Wert von Kunst und einem einzelnen Objekt zu beurteilen, als die Plattform einer Auktion.»

(sda/dpa)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LaBelle dü Noire
21.11.2024 06:49registriert Dezember 2023
In Zeiten knapper Mittel stellt sich die Frage, wie öffentliche Gelder sinnvoll eingesetzt werden. Eine Banane als Kunstwerk mag provozieren, und wer möchte, kann so etwas kaufen – das steht jedem frei. Doch der Kulturbetrieb insgesamt wirkt oft wie eine abgeschlossene Blase, die sich vor allem um sich selbst dreht. Problematisch wird das, wenn solche Strukturen aus Steuergeldern mitfinanziert werden. Angesichts globaler Krisen wie der Klimakrise, dem Ukraine-Krieg oder der gesellschaftlichen Spaltung sollte die öffentliche Hand klare Prioritäten setzen.
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Ironiker
21.11.2024 07:26registriert Juli 2018
Immer wieder sehe ich Kunstwerke, welche ein fünfjähriger auch machen könnte.

Aber eigentlich ärgere ich mich nur über mich selber, dass ich skrupel habe, selber sowas zu machen und als Kunst zu verkaufen.

Oder besteht die Kunst gar nicht im Gegenstand, sondern darin das als solches zu verkaufen?
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leed
21.11.2024 08:26registriert Januar 2016
Ich finde es nur traurig. Kunst war mal ein Begriff für Werke von Leute die ein Handwerk beherrschen, etwas erschaffen, dass kein anderer hinkriegt und Respekt verdient.
Heute ist er nur ein Mittel zum Zweck, zwecke wie: Förderprogramme für nicht Arbeitende, Werbung für Leute die unnötig Auffallen wollen, als Humoristische Selbstdarstellung, als Mittel für Geldwäscherei oder schlichtwegs um Schrott aufzuwerten.
Fragen wie "was ist Kunst" und "was darf die Kunst" haben den Begriff in den letzten Jahrzehnten völlig abgewertet.
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