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US-Regierung will palästinensischen Uni-Demonstranten abschieben

FILE - Palestinian supporters, including Mahmoud Khalil, second from left, demonstrate during a protest at Columbia University, Thursday, Oct. 12, 2023, in New York. (AP Photo/Yuki Iwamura, File)
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Machmud Chalil (Zweiter von links) bei einer Demonstration auf dem Campus der Columbia University in New York.Bild: keystone

Trump will «radikalen ausländischen Pro-Hamas-Studenten» abschieben

US-Behörden haben einen palästinensischen Studenten festgenommen, der bei den Gaza-Protesten auf dem Campus der Columbia-Universität im vergangenen Jahr eine führende Rolle spielte.
10.03.2025, 21:5811.03.2025, 09:42
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Beamte der US-Einwanderungsbehörde drangen in der Nacht zum Sonntag übereinstimmenden Medienberichten zufolge in das Apartment von Machmud Chalil ein und nahmen den jungen Mann mit. Laut Medienberichten ist er in eine Haftanstalt in den US-Bundesstaat Louisiana gebracht worden.

US-Präsident Donald Trump bezeichnete Chalil in einem Post auf seiner Online-Plattform Truth Social als «einen radikalen ausländischen Pro-Hamas-Studenten». Er werde ihn zusammen mit anderen, die an «pro-terroristischen, antisemitischen und antiamerikanischen Aktivitäten» beteiligt seien, aus den Vereinigten Staaten abschieben. Das Vorgehen der Behörden basiert auf einem Dekret Trumps zur Bekämpfung von Antisemitismus.

Columbia im Visier Trumps

Nach Angaben seiner Anwältin besitzt Chalil allerdings eine unbegrenzte US-Aufenthaltsgenehmigung, eine sogenannte Greencard. Die Rücknahme eines solchen Status ist in der Regel ein langwieriges Verfahren. Der Juristin zufolge will Chalil rechtlich gegen seine Abschiebung vorgehen. Der Palästinenser ist der «New York Times» zufolge mit einer Amerikanerin verheiratet, die im achten Monat schwanger ist. Berichten zufolge blockierte ein Gericht zunächst eine Abschiebung Chalils, um der Justiz Zeit für eine Entscheidung zu geben.

An der New Yorker Elite-Uni Columbia und vielen weiteren Hochschulen in den USA gibt es Proteste gegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg. Dabei wurden auch Zeltlager errichtet und Gebäude besetzt. Chalil nahm in New York als Redner bei den Demos eine prominente Rolle ein.

Die Columbia ist im Visier der Trump-Regierung. Diese ist der Ansicht, dass die Demonstranten mit der Hamas sympathisieren und jüdische Studenten nicht ausreichend geschützt sind. Zuletzt waren der Universität Fördergelder in Höhe von 400 Millionen US-Dollar (369 Millionen Euro) gestrichen worden. (sda/dpa)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lukioman
11.03.2025 01:27registriert Mai 2023
Wie jemand Pro-Hsmas sein kann ist mir unverständlich. Man kann mit den Menschen in Palästina zum Teil Mitgefühl haben, allerdings hatten sie azch eine Terror-Organisation als ihre Vertretung gewählt was nicht akzeptabel ist.
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Snowy
10.03.2025 22:45registriert April 2016
Die Frage ist viel mehr, was ein Hamasanhänger an einer US-Universität macht.

Natürlich gehört so jemand abgeschoben. Trump hin oder her.
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Knäckebrot
10.03.2025 22:56registriert Juni 2017
"Die Columbia ist im Visier der Trump-Regierung. Diese ist der Ansicht, dass die Demonstranten mit der Hamas sympathisieren und jüdische Studenten nicht ausreichend geschützt sind."

Das ist formuliert, als hätte die Trumpregierung eine sonderbare verzerrte Sicht auf diese Demonstrationen gehabt. Das ist jetzt allerdings etwas, das nicht nur ein bestimmter Schlag Leute so wahrgenommen hat. Oder umgekehrt: es gibt wohl nur einen Schlag Leute, welche dies ausblendeten und nicht feststellten.
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