Nach dem mutmasslichen Suizid von Jeffrey Epstein bleiben viele Fragen offen. Das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI untersuchen derzeit den Tod des Multimillionärs, der wegen mutmasslichem sexuellen Missbrauchs Minderjähriger inhaftiert war. Er sei «entsetzt», vom Tod des 66-Jährigen in dessen Gefängniszelle zu hören, erklärte Justizminister Bill Barr am Samstag.
Einige Stimmen erheben derzeit Zweifel an Epsteins vermeintlichen Suizid. Darunter auch ein ehemaliger Insasse des Manhattan Correctional Center, in dem Epstein vor seinem Tod inhaftiert war.
Der Ex-Insasse sass gemäss der «New York Post» mehrere Monate in der Abteilung für prominente Gefangene. «Ich habe viel Zeit in dieser Abteilung verbracht. Es ist unmöglich, dass der Mann Suizid begangen hat», so der Ex-Häftling. Diese Gründe sollen dagegen sprechen:
Nicht nur der Ex-Häftling, sondern auch andere Quellen zweifeln daran, dass die Gefängniswärter Epsteins Suizid nicht hätten verhindern können. Gemäss der «Washington Post» hätte Epstein alle 30 Minuten von einem Wärter Besuch erhalten sollen. Ob dies wirklich so stattgefunden hat, ist jedoch unklar. Zudem erhebt die Zeitung Vorwürfe, wonach die Wärter des Gefängnisses überarbeitet gewesen sein sollen.
Der Abstand zwischen dem Fussboden und der Decke sei ungefähr 2,4 bis 2,7 Meter, so der ehemalige Insasse. Sich an die Decke zu hängen sei unmöglich.
«Du erhältst zwar Laken, aber die sind sehr dünn und ähneln Papier», heisst es vom Ex-Häftling weiter. «Epstein wog 90 Kilo, er hätte sich nicht mit einem Bettlaken erhängen können.»
Am 23. Juli hatte Epstein im Gefängnis offenbar einen ersten Suizid-Versuch unternommen – die daraufhin angeordnete verschärfte Überwachung war aber laut «New York Times» am 29. Juli aufgehoben worden.
Dennoch sei es laut Ex-Häftling ein Ding der Unmöglichkeit, sich selbst etwas anzutun. «Wenn du suizidgefährdet bist, stecken sie dich in eine weisse Zwangsjacke, die dich daran hindert, dir selbst zu schaden.»
Zudem befinde sich in der Zelle kein Mobiliar, mit dem man sich verletzten könnte. Das Stahlbett könne weder bewegt werden, noch verfügt es über einen Rahmen oder Balken.
Nebst dem Mobiliar erhalten die Insassen auch keine anderen Gegenstände, mit denen sie sich verletzten könnte, so der Insider. «Du kriegst nichts, das hart ist oder aus Metall. Wer Briefe schreiben will, erhält einen Bleistift aus Gummi und ein Stück Papier – einmal pro Woche.»
(ohe)
Mit Material von sda
Nimmt mich ja Wunder, wie das weiter geht.