Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak ist nach offiziellen Angaben ein wichtiger Verbündeter getötet worden. Issat al-Duri kam bei einem grossangelegten Militäreinsatz ums Leben.
Dies sagte der Gouverneur der Provinz Salahuddin am Freitag dem Sender Al-Arabija. Dazu wurde ein Foto einer Leiche gezeigt, die Al-Duri ähnlich sieht.
Al-Duri gehörte zum inneren Machtzirkel des früheren Diktators Saddam Hussein und war dessen letzter enger Vertrauter, der sich noch auf der Flucht befand. In dem legendären «Most wanted»-Kartenspiel, mit dessen Hilfe die US-Truppen Saddams Getreue aufspürten, war er der Kreuz-König. Al-Duri soll ein Drahtzieher des Aufstandes gegen die von Schiiten geführte Zentralregierung in Bagdad sein.
Im vergangenen Jahr waren Aufnahmen aufgetaucht, in denen Al-Duri angeblich dem IS die Treue schwört. Die sunnitischen Fanatiker stellten sich damit als Befreier sunnitischer Gebiete dar.
Der IS nahm im vergangenen Jahr weite Teile des Nordiraks ein und ermordete oder versklavte bei seinem Vormarsch Tausende Zivilisten. Inzwischen wird die Terrormiliz auch mit internationaler Hilfe zurückgedrängt: So ist Saddam Husseins Heimatstadt Tikrit wieder in der Hand der Regierung.
Der langjährige Machthaber, der 2003 gestürzt und 2006 hingerichtet wurde, war Sunnit. Auch bei den IS-Anhängern handelt es sich um Sunniten. Sie wollen aber der Bevölkerung eine besonders radikale Auslegung der Glaubensrichtung aufzwingen. Bei dem IS-Vormarsch Richtung Bagdad verbündeten sich viele Anhänger Saddam Husseins mit der Miliz.
Zuletzt konnte der so genannte Islamische Staat (IS) wieder Erfolge verbuchen: So baten die Behörden in der Stadt Ramadi am Freitag um Verstärkung. Andernfalls könnte die Hauptstadt der Provinz Anbar in die Hände der Terrormiliz fallen. (erf/sda/Reuters)