Eine UNO-Klimatagung in Bonn soll an Bausteinen für den geplanten neuen Weltklimavertrag arbeiten. Die am Mittwoch begonnene zwölftägige Zwischenkonferenz mit Regierungsvertretern aus aller Welt dient der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels im Dezember in Lima.
Neue Dynamik in die zähen UNO-Klimaverhandlungen bringen Pläne der USA und Vorschläge aus China zur Verringerung ihrer Treibhausgas-Ausstösse. Die beiden Länder sind weltweit die grössten Emittenten von Treibhausgasen.
Bei der Bonner Konferenz stehen die Beiträge, die einzelne Länder zur Reduzierung von Treibhausgasen leisten sollen, im Brennpunkt. Dabei geht es sowohl um die Periode 2013 bis 2020, wo eine Lücke bei den Klimazielen nach der 2012 ausgelaufenen ersten Periode des Kyoto-Protokolls gefüllt werden soll, als auch um die Zeit ab 2020. Die nationalen Klimaziele sollen auch von möglichst transparenten Informationen begleitet werden.
Die EU werde ihre Ziele bis 2020 «deutlich übererfüllen», sagte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard. Die Minderung werde etwa bei 24,5 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 liegen – das Ziel lag bei mindestens 20 Prozent. Der EU-Beitrag für den Weltklimavertrag, der ab 2020 gelten soll, werde bis Oktober beschlossen.
Die Schweiz hat sich ihrerseits zum Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2020 gegenüber 1990 um 20 Prozent zu senken. Auf internationaler Ebene will sich der Bundesrat für ein rechtlich bindendes Klimaregime nach 2020 einsetzen.
Die Schweiz hatte in Aussicht gestellt, eine Erhöhung des Reduktionsziels auf 30 Prozent zu prüfen, sofern die anderen Industrieländer sich zu vergleichbaren Anstrengungen verpflichten und auch die Entwicklungsländer einen angemessenen Beitrag zur Emissionsreduktion leisten. Vorläufig sind die Voraussetzungen aus Sicht des Bundesrates jedoch nicht erfüllt.
Der Beschluss für ein neues Weltklimaabkommen, das ab 2020 gelten soll, ist für den Klimagipfel Ende 2015 in Paris geplant. (pma/sda)