Kurz vor dem geplanten Ende der Klimakonferenz in Peru ist trotz harten Ringens der 195 Länder noch keine Einigung in Sicht gewesen. US-Aussenminister John Kerry versuchte mit einer flammenden Rede, die Delegierten in der Hauptstadt Lima aufzurütteln.
Der Klimawandel sei menschengemacht und könne von Menschen aufgehalten werden, sagte Kerry. Er erkannte die Verantwortung der Industrieländer für den Klimawandel an, nahm die Entwicklungsländer aber im Kampf gegen die Erderwärmung mit in die Pflicht. «Jedes Land hat die Verantwortung, seinen Teil zu tun.»
Die Industriestaaten müssten den schwachen Staaten helfen. Aber über 50 Prozent der Treibhausgase kämen aus Entwicklungsländern. Notwendig sei deshalb eine globale Lösung. Ein Weltklimaabkommen Ende 2015 in Paris sei deshalb nicht nur eine Option, sondern eine «dringende Notwendigkeit». Das Zeitfenster, um den Klimawandel aufzuhalten, schliesse sich schnell.
Skeptisch äusserte sich Kerry mit Blick auf fossile Brennstoffe. Kurzfristig erschienen Kohle und Öl als billigere Option. «Aber wir müssen die echten Kosten berechnen», forderte er mit Verweis auf die Milliardenschäden durch Naturkatastrophen und Krankheiten. Der Wandel zu alternativen Energien schaffe Jobs, und die Energieversorgung sei nicht mehr abhängig von bestimmten Regionen der Welt.
In Lima wollen die Delegierten das Gerüst für den geplanten Weltklimavertrag aufstellen, der 2015 in Paris vereinbart werden soll. Ein Hauptknackpunkt ist, welche Kriterien für die bis Ende März vorzulegenden Klimaziele gelten sollten. Die EU und andere Teilnehmer wollten, dass alle Länder vergleichbare und überprüfbare Ziele vorlegen. (kad/sda/dpa)