Kurz nach der diplomatischen Annäherung zwischen Kuba und den USA beklagen Menschenrechtler die Zunahme politisch motivierter Festnahmen in dem sozialistischen Karibikstaat. Im Dezember seien mindestens 489 Aktivisten vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.
Das teilte die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung am Montag in der Hauptstadt Havanna mit. Rund 50 Oppositionelle wurden demnach am 30. Dezember im Rahmen einer geplanten Kunstaktion auf dem Revolutionsplatz in Havanna festgenommen.
Die Künstlerin Tania Bruguera wollte dort ein symbolisches Rednerpult für ihre Landsleuten aufstellen, damit sie ihre Sorgen und Erwartungen angesichts der US-Annäherung ausdrücken können. Bruguera selbst war unter den Festgenommenen.
Die Regierungen in Washington und Havanna hatten Mitte Dezember einen diplomatischen Neustart nach über 50 Jahren Eiszeit angekündigt. Die Gespräche über die Wiederaufnahme der Beziehungen sollen Ende Januar in Havanna beginnen. (feb/sda/dpa)